Auch der stetig zunehmende Regen konnte der guten Stimmung keinen Abbruch tun: Um Punkt 11.11 Uhr waren die Jecken der Karnevalsgesellschaften Rut-Wieß Rommerskirchen und Ansteler Burgritter vor dem Rathaus aufmarschiert.
Einige Reden später übergaben Bürgermeister Dr. Martin Mertens – diesmal in der Rolle des „Zirkusdirektors“ und seine Stellvertreterinnen Bianka Mischtal und Ellen Klingbeil die überdimensionalen Rathausschlüssel an die Tollitäten: Rut-Wieß wird in dieser Session von Prinz Jonas II. (Jonas Kocks) und Prinzessin Eva II (Eva Esser) repräsentiert, während bei den Burgrittern Prinz Patrick Schmitz, Bauer Thorsten Steinmetz und Jungfrau „Marie Luisa“ (Dirk) Bohr das närrische Zepter schwingen.
Bei der Präsentation der beiden jeweils sieben Jahre alten Rut-Wieß-Regenten reklamierte Prinzenführer Josef Klasen für die Prinz Jonas und Prinzessin Eva den Titel des „jüngsten Prinzenpaars Deutschlands“.
Auf Widerstand bei der gleichermaßen närrisch gestimmten Rathaus-Belegschaft stießen die Jecken erwartungsgemäß nicht.
Während Rut-Wieß-Vize Matthias Schlömer fast schon ungeduldig auf den „Machtwechsel“ im Rathaus drängte, bremste Burgritter-Chef Jörg Sauer dessen schon ans Politische grenzenden Elan: Eigentlich hätten die Burgritter ja darüber nachgedacht, das Rathaus diesmal zu verschonen, meinte Sauer.
In Rommerskirchen nämlich sei die Welt vergleichsweise in Ordnung, und angesichts der sonstigen politischen Lage im Lande „müssten wir eigentlich dankbar für unseren Bürgermeister sein“, befand der scheidende Präsident der Burgritter bei seinem letzten Rathaussturm in dieser Funktion.
Geringere Chancen räumt er Mertens für seine Nachfolge als oberster Burgritter ein, wo dieser zurzeit „auf Platz 27“ rangiere, wie Sauer selbstironisch feststellte.
Gebührend gefeiert wird die frisch gewonnene Narrenmacht im Rathaus am Karnevalssonntag (11.) und am Rosenmontag (12.): Der große Triumphzug von Rut-Wieß startet am Sonntag um 14 Uhr am Bahnhof, und die Burgritter beginnen ihren Rosenmontagszug um Punkt 11.11 Uhr am Mühlenweg.
