NRW-Bahnchef Werner Lübberink: Bahnsteige sollen 2027 oder 2028 barrierefrei werden – S-Bahnanschluss wird folgen

Noch vor 25 Jahren wäre niemand auf die Idee gekommen, das 100-jährige Bestehen des Bahnhofs zu feiern – sein Zustand und der hieraus resultierende, wenig schmeichelhafte Ruf des „Westernbahnhofs“ ließen das seinerzeitige Jubiläum bei den Verantwortlichen gar nicht erst ins Bewusstsein dringen.

Ganz anders verhielt es sich jetzt beim 125-Jahr-Jubiläum des seit 2014 nachhaltig umgestalteten Bahnhofs. Dies lag nicht zuletzt an Werner Lübberink, dem Generalbevollmächtigten der Deutschen Bahn in Nordrhein-Westfalen, der bei einer Feierstunde mit Bürgermeister Dr. Martin Mertens in der Bäckerei Voosen am Bahnhof zudem weitere erfreuliche Perspektiven für diesen aufzeigte.

So soll der Bahnhof nach Lübberinks Worten 2027 oder 2028 „komplett sein“, sprich: Die Bahnsteige werden barrierefrei. Für die Folgejahre 2029 bis 2031 rechnet der NRW-Bahnchef mit der S-Bahnanbindung Rommerskirchens und einem 20-Minuten-Takt, wodurch die Gemeinde noch attraktiver werde.

Lübberink zeigte sich als regelrechter Fan der Gemeinde Rommerskirchen. Imponiert habe ihm die Initiative von Martin Mertens mit dem Bau der Mobilstation ein eigenes Gebäude auf dem Bahngelände zu errichten, da das in Privateigentum stehende, historische Bahnhofsgebäude für seinen einstigen Zweck nicht genutzt werden kann.

(v.l.) Susanne Garding-Maak, Werner Lübberink und Dr. Martin Mertens

Auch ansonsten zeigte sich Lübberink beeindruckt von der in Rommerskirchen verfolgten Politik, neues Gewerbe anzusiedeln und neue Bürger anzulocken.

Insoweit riet er Martin Mertens, lieber weiterhin Bürgermeister der Gemeinde zu bleiben und seinen schon zu Kinderzeiten gehegten Berufswunsch, einmal Lokführer zu werden, einstweilen noch zurückzustellen.

Mertens würdigte die gute Kooperation mit Werner Lübberink sowie dem Kölner Bahnchef Kai Rossmann: „Endlich haben wir bei der Bahn verlässliche Ansprechpartner. Auf dieser Grundlage ist mir nicht bange vor der Umsetzung der genannten Zukunftsprojekte“

Offiziell eröffnet wurde der in Eckum liegende Bahnhof am 1.Oktober 1898. Auch damals dauerte es in Bahnangelegenheiten seine Zeit: Nachdem der Staat Preußen am 29. April 1884 den Bau der Verbindungsstrecke von Köln-Ehrenfeld an der Linie nach Aachen bis nach Grevenbroich genehmigt hatte, vergin-gen noch einmal mehr als 14 Jahre, ehe Rommerskirchen seinen Bahnhof hatte.

INFO: Bisheriger Umbau des Bahnhofsgeländes

  • Nachdem die Gemeinde schon 2008 den damaligen Schrottplatz pachten konnte und dort Parkplätze anlegte, wurde sie 2011 Eigentümerin des Bahnhofsgeländes, womit die Umbauplanung beginnen konnten.
  • Anfang April 2014 erfolgte der Spatenstich: Mertens Vorgänger Albert Glöckner konnte gegen Ende seiner Amtszeit, in der der Bahnhof für ihn ein Dauerthema war, zumindest noch den Spatenstich für die Umgestaltung des Geländes vollziehen. Am 19. November 2015 schließlich erfolgte die Neueröffnung der Unterführung.
  • Die Treppenanlage der Unterführung war komplett erneuert worden, hinzu kamen über 200 Parkplätze und fast 200 Abstellplätze für Fahrräder. Treppen und Rampe wurden barrierefrei gestaltet.
  • Ferner wurden zwei neue Bushaltestellen vor dem Bahnhofsgebäude sowie ein Wendehammer angelegt. Den Abschluss setzte dann die Bahn selbst mit dem Bau eines Aufzugs der Ende 2017 in Betrieb ging.