Beatrice Lüdemann ist neue Erntekönigin – Zehnter Erntedankzug in Rommerskirchen

Beim mittlerweile zehnten Erntedankzug durch Eckum und Romerskirchen trat Beatrice Lüdemann aus Rommerskirchens brandenburgischer Partnergemeinde Karstädt jetzt in die Fußstapfen ihrer Schwägerin Doreen Lüdemann, die 2014 erste Erntekönigin der Gemeinde war. Bürgermeister Dr. Martin Mertens vollzog vor dem Rathaus die traditionelle Krönungszeremonie, indem er den Übergang von Krone und Zepter – beide stilgerecht aus Getreidehalmen gefertigt – von der bisherigen Regentin Melina Griese zu Beatrice Lüdemann vornahm. „Das Erntedankfest ist ein Meilenstein in unserer Gemeindepartnerschaft und längst ein unverzichtbarer Programmpunkt in unserem Veranstaltungskalender geworden“, so Martin Mertens.

Beatrice Lüdemann schilderte dem wie immer zahlreich en Publikum auf dem Rathausvorplatz die Situation im landwirtschaftlich geprägten Kreis Prignitz, wo die Ernte letztlich doch weniger schlecht ausfiel als lange befürchtet. Dennoch hat allzu viel Regen auch in Brandenburg seinen negativen Einfluss auf die dortige Ernte gehabt. Melina Griese hatte zuvor in ihrer Abschiedsrede ein Loblied auf den unverzichtbaren Beruf des Landwirts angestimmt.

Pfarrer Thorben Golly von der evangelischen Kirchengemeinde spendete seinen Segen und lud zum Erntedankgottesdienst ein, der, wie schon im vergangenen Jahr, nach dem Umzug auf der Festwiese am Steinbrink gefeiert wurde.

Den Kern der vom Karstädter Ortsvorsteher André Lüdemann angeführten Abordnung stellten wie immer die Blüthener Landfrauen. Für den musikalischen Part sorgten bei der Krönungszeremonie, während des Umzugs und beim Gottesdienst wie immer die Eckumer Hobbymusikanten, die von Beginn an beim Rommerskirchener Erntedank mitmachen.

Mit Traktoren bestückt hatten den Erntedankzug einmal mehr heimische Landwirte, aber auch die längst zum festen Bestand gehörenden Traktorfreunde aus dem benachbarten Rheidt-Hüchelhoven sowie die aus Nievenheim. Mehr als 50 Jahre alte Trecker erinnerten – auch mit dem typischen Geruch von Zweitaktern – an vergangene Zeiten der Landwirtschaft.

Nach dem Gottesdienst bestand am Stbrink bei strahlendem Sonnenschein mehrere Stunden lang die Möglichkeit, weiterzufeiern.

Mit von der Partie war auch Pfarrer i.R. Thomas Spitzer, der die örtlichen Erntedankbräuche anlässlich der Feier des 20-Jahr-Jubiläums der Partnerschaft beider Gemeinden im Oktober 2011 in Karstädt kennengelernt hatte. Begeistert hatten ihn nicht zuletzt die dortigen Erntekronen. Im folgenden Jahr reiste Doreen Lüdemann mit einigen Mitstreiterinnen nach Eckum: Im Gepäck hatten die Blüthener Landfrauen eine damals eigens für die evangelische Gemeinde angefertigte Erntekrone.

Das gute Stück wiegt rund 50 Kilogramm und besteht neben dem eisernen Kronengestell aus den wichtigsten Getreidesorten Gerste, Weizen, Hafer und Roggen. Seit ihrem Einsatz beim ersten Erntedankumzug 2012 hängt das Gastgeschenk im Eingangsbereich der Samariterkirche, wo Küsterin Elke Griese als „Hüterin der Erntekrone“ als mit Argusaugen über sie wacht: Bei guter Pflege kann eine solche Erntekrone nämlich locker mehrere Jahrzehnte alt werden. Das erste jedenfalls hat sie ohne Alterserscheinungen bestens überstanden, was für die Zukunft überaus optimistisch stimmt.