Feuerwehr war rund um die Uhr im Einsatz

Der am Mittwoch (14. Juli), mit nur wenigen Stunden Unterbrechung, niedergegangene Starkregen, hat die Freiwillige Feuerwehr vom Vormittag bis in die späte Nacht hinein in Atem gehalten und ihr bis dahin 21 Einsätze „beschert“. Bereits am Vormittag hatte der Keller des Evangelischen Gemeindezentrums in Eckum unter Wasser gestanden. Ab dem späten Nachmittag verdichtete sich dann die Zahl der Einsätze, bei denen die Feuerwehrleute insbesondere überflutete Keller leerpumpen mussten, bzw. die Pumpen in Gang setzten und sich zum nächsten Einsatzort begaben.

Betroffen war u.a. die Berghütte in Vanikum. Nachdem der Regen gegen 22 Uhr aufgehört hatte, schien sich die Situation zu entspannen, doch erwies sich dies als trügerisch: Nach Mitternacht musste die Feuerwehr weitere Male ausrücken, so etwa in die Butzheimer Wyckgasse. Gegen 5.30 Uhr war der Großeinsatz zunächst beendet. Einen „Nachschlag“ gab es dann nach den Worten von Feuerwehrchef Werner Bauer in den frühen Morgenstunden, wo die Ehrenamtler noch einmal zur Bachstraße in Butzheim und der Frankenstraße in Oekoven gerufen wurden.

Im Einsatz waren insgesamt rund 80 Feuerwehrleute – zum Teil bis in die frühen Morgenstunden hinein. Hilfe aus umliegenden Kommunen erwies sich dabei als nicht nötig. Was umgekehrt nicht der Fall war: Als alle Einsätze im Gemeindegebiet abgearbeitet waren, rückte Werner Bauer mit frischen Kräften nach Grevenbroich aus, wo das Hydro-Werk von den Wassermassen besonders stark in Mitleidenschaft gezogen worden war. Dort waren die Kabelkanäle für die Versorgungsleitungen zugelaufen. Hier war der Einsatz erst am Donnerstagmorgen um 7 Uhr beendet.

Gemeinsam mit Werner Bauer und dem Evinghovener Löschzugführer Frank Engels koordinierte Daniel Krey – im Ordnungsamt für Feuerwehrbelange zuständig – in der Einsatzzentrale an der Wehrstraße. Von einer rekordverdächtigen Anzahl von Einsätzen mochte Krey nicht sprechen. Dennoch: „Wir werden uns wohl vermehrt auf solche Ereignisse einstellen müssen“, meinte er angesichts der in den vergangenen Jahren deutlich vermehrten Starkregenereignisse.

Mit Pumpen nicht mehr getan war es bei der Unterführung der Neurather Straße in Höhe von Feldbahnmuseum und Kreistierheim: Hier stand das Wasser so hoch, dass die Unterführung zu später Stunde vom Bauhof der Gemeinde abgesperrt werden musste – sicherheitshalber gleich an der Zufahrt von der B 59 her. Was uneinsichtigen Zeitgenossen allerdings längst nicht genügte: Nach Auskunft des Tiefbauamts gab es offensichtlich mehrere Fälle, wo insbesondere Taxis das Verbotsschild schlichtweg missachteten. Mitarbeiter des Kreistiefbauamts seien dabei am Donnerstagvormittag wüst beschimpft worden, wie zu erfahren war. Gestern Nachmittag hatte sich die Situation soweit entspannt, dass die Sperrung wieder aufgehoben werden konnte.

„Wir hatten noch Glück im Unglück, wenn man die Situation mit anderen Teilen von NRW und des ganzen Landes vergleicht“, sagt Bürgermeister Dr. Martin Mertens, der sich bis in die Nacht hinein an der Wehrstraße aus erster Hand über den Stand der Dinge informierte. „Ich danke allen Einsatzkräften sehr herzlich. Ihr habt wieder einmal großartiges geleistet.“