Theo Huppertz verstorben

Schwer erkrankt war Theo Huppertz, seit er am 8. Dezember vergangenen Jahres anlässlich der Verleihung des Heimatpreises an seinen Verein „Heimat + Historie – NE-BU 975“ im Ratssaal einen Zusammenbruch erlitt. Nachdem es ihm zeitweilig wohl ein wenig besser ging, kam jetzt die für Außenstehende überraschende Nachricht, dass er am 2. April verstorben ist.

„Dieser Verlust reißt menschlich eine große Lücke in unsere Gemeinschaft“, schreibt Bürgermeister Dr. Martin Mertens in einem Kondolenzschreiben an die Familie.

Wenngleich sein Vater aus Ratingen stammte, war Theo Huppertz mütterlicherseits gleichwohl ein Ur-Butzheimer. Insofern ist es natürlich nicht verwunderlich, dass der Enkel im März 2017 zu den Gründungsmitgliedern des Heimatvereins zählte.

Historisch interessiert war Theo Huppertz spätestens, seit er etwa 1975 ein Buch über die letzten Indianerkriege des 19.Jahrhunderts las. In der Folge beschäftigte er sich lange mit der Geschichte der amerikanischen Ureinwohner, fernab jeglicher Western – oder Karl-May-Romantik.

Verlagert hat sich sein historisches Interesse erst, als er sich intensiver mit der Ortschronik seines Großvaters Theodor Hilgers beschäftigte. Getreu dem Motto „Opa ist wichtiger als Sitting Bull“, machte sich Theo Huppertz zunächst daran, die Chronik gehörig publik zu machen, u.a über den Geschichtskreis Rommerskirchen.

Bei den Heimatfreunden aus Nettesheim und Butzheim engagierte er sich dann ganz besonders, als es um die Suche nach und Veröffentlichung von heimischem Liedgut ging, das ohne die vor einigen Jahren erschienene Broschüre wohl vollends der Vergessenheit entgegen getrudelt wäre. Selten um einen lockeren Spruch verlegen, glänzte Theo Huppertz viele Jahre lang in seiner Paraderolle als Nikolaus, in der er Generationen von Kindern (aber auch Erwachsene) in der Adventszeit zu bescheren pflegte.

Natürlich gehörte er auch der heimischen St. Sebastianus-Bruderschaft Nettesheim-Butzheim an, in der schon sein Großvater als Schriftführer aktiv war.

In seiner Jugend aktiver Kicker beim damaligen TuS Gilbach, hat sich der leidenschaftliche Fußballfan Theo Huppertz später jahrzehntelang als Jugendtrainer engagiert.

Eher ungewöhnlich für seinen mehrheitlich zwischen kölschen „Geißböcken“ und Gladbacher „Fohlen“ gespaltenen Heimatort, war Theo Huppertz zeitlebens Fan von Fortuna Düsseldorf – Witzeleien hierüber ertrug er, je nach Tagesform, mit stoischer Ruhe oder aber mit einem kernigen Konter, der ihn in aller Regel als Sieger vom Platz gehen ließ.

Beruflich als Lehrer tätig, hat Theo Huppertz mehr als 30 Jahre lang an der Grundschule Allrath unterrichtet.

Theo Huppertz und seine Frau waren Eltern zweier Söhne und mehrfache Großeltern.

Mit seiner Familie trauern über seine Vereine hinaus auch viele Freunde und Bekannte um eine rheinische Frohnatur, die fehlen wird.