Reinhard Giese in den Ruhestand verabschiedet

Bei Generationen von Jugendlichen war er nicht allein wegen seiner farbenfrohen Mütze bekannt wie der sprichwörtliche bunte Hund. Zum Antritt seines Ruhestands hatte Reinhard Giese, langjährige Jugendpfleger beim Kreisjugendamt, noch einmal zahlreiche Weggefährt(inn)en ins Korschenbroicher Jugendheim St. Andreas geladen, wo sich eine ungemein stattliche Gästeschar einfand.

Mehr als 40 Jahre stand er in Diensten des Kreisjugendamts, für das er schon als Student ehrenamtlich tätig gewesen war. Angesichts internationaler Jugendbegegnungen, die von Portugal bis Polen reichten, ist er weit herumgekommen, wenngleich „JüKo-Ro“, wie behördenintern der Zuständigkeitsbereich Jüchen, Korschenbroich, Rommerskirchen genannt wird, stets sein – nicht eben kleiner – Hauptwirkungskreis blieb.

Unzählige Ferienfreizeiten hat Giese in den vergangenen Jahrzehnten ebenso organisiert, wie viele Jahre lang das Familienfest des Rhein-Kreises Neuss auf Schloss Dyck.

Mit seinem Chef, Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, stand er stets auf gutem Fuß. Wie nach Petrauschkes Rede zur Verabschiedung deutlich wurde, weiß Reinhard Giese auch dessen Sarkasmus gekonnt Paroli zu bieten.

Was seine bunte Mütze angeht, hatte diese vor allem den Zweck, bei Veranstaltungen mit Kindern auf den „Leithammel“ hinzuweisen, wie er sagte. Bürgermeister Dr. Martin Mertens und sein Korschenbroicher Kollege Marc Venten griffen das Motiv für sich selbst auf und verabschiedeten Giese folglich standesgemäß mit (nicht ganz so bunter) Mütze.

„Reinhard Giese hat seinen Job jahrzehntelang mit Herzblut gemacht. Es wäre wünschenswert, wenn allen Menschen ein derart erfülltes Berufsleben vergönnt wäre“, sagt Martin Mertens.

Langweilig wird es dem 63-Jährigen auch im Ruhestand nicht werden, wie er glaubhaft versichert. Er und seine Frau sind dreifache Eltern, und in Kürze werden sie auch dreifache Großeltern sein, was sicher für ein gehöriges Maß Abwechslung sorgen wird.

Ansonsten wird der kleine Bauernhof, den er in Hochneukirch bewohnt, ebenso dafür sorgen, dass der handwerklich versierte Reinhard Giese nicht untätig bleibt wie sein Ferienhaus in der Eifel.

Seine Nachfolge beim Kreisjugendamt hat am 1. April Andreas Berndt (47) angetreten, der inzwischen auch bereits 15 Jahre für das Kreisjugendamt tätig ist und in der Gemeinde Rommerskirchen schon längst kein Unbekannter mehr ist.