„Heimat“ mal ein bisschen anders gesehen

Designerin Maxime Fünger ist mit ihren Arbeiten auch im Rathaus vertreten

Seit gut zwei Monaten hängen im ersten Stock des Dienstleistungszentrums an der Venloer Straße sechs Bilder, die in relativ kurzer Zeit auf das nachhaltige Interesse manch eines Besuchers gestoßen sind.

Bei den Bildern handelt es sich um Ortsporträts der Kommunikationsdesignerin Maxime Fünger, die sich neben Gill, Rommerskirchen und Eckum auch Frixheim, Anstel, Evinghoven und Oekoven gewidmet hat.

Samt und sonders sind die Poster im Rathaus mit einem zumeist launigen Spruch versehen, so gilt etwa für Evinghoven – der „lokalhistorisch“ natürlich längst überholte – Befund, wonach WLAN „wie Magie“ funktioniere.

Auf dem Gill gewidmeten Bild ist eine Radfahrerin auf einer den Gillbach querenden Brücke zu sehen, hinter der einige Schafe friedlich vor sich hin weiden. „Heimat: Auch die Tauben wissen, wer Du bist“, lautet hier Maxime Füngers originelle Definition.

„Entstanden sind die Bilder, als mein Bruder vor einem Jahr zuhause ausgezogen ist“, verrät Maxime Fünger. Statt eines eher konventionellen Abschiedsgeschenks, womöglich gar eines gekauften, verließ sich die 23-jährige Illustratorin ganz auf ihre Kreativität – zumal sie in Richtung von Ortsporträts schon gehörig „vorgearbeitet“ hatte: Die Kölner Straße in Dormagen oder die Rheinuferstraße in Düsseldorf waren ebenso bereits Motive für Bilder von Maxime Fünger wie die Hamburger Speicherstadt.

Den Zwang zur Vollständigkeit, also Poster von allen 17 Rommerskirchener Ortsteilen anzufertigen, verspürt sie zwar nicht, dennoch „läuft das Projekt weiter“, sagt die Illustratorin. Umzusetzen sei dies jedoch „nicht von jetzt auf gleich“, denn für ein Bild braucht sie „sieben bis acht Stunden“. Ihre Illustrationen sind denn auch zumeist keine (Abschieds-)Geschenke, sondern vielfach auch Auftragswerke. Wobei es sich die Kunden jedoch ebenso wenig zu leicht machen wollen wie Maxime Fünger, die in Düsseldorf Design studiert hat: Auch wenn einem im Fall Kölns stets zuerst der Dom einfallen mag, gilt nach den Erfahrungen der junge Künstlerin , dass „nicht immer das schönste, sondern das persönlichste Motiv eingesendet wird.“

Bestens geeignet sind Maxime Füngers Poster übrigens auch als Weihnachtsgeschenke. Falls die eigene Heimat (noch) nicht als Motiv gewünscht ist, „kann man mir gerne auch eine Motividee schicken“, sagt sie. Die Bilder gibt es nicht allein im Poster-, sondern auch im Postkartenformat oder als Kalenderblatt, wobei sich Maxime Fünger mit ihrem Online-Shop „sagsmitschrift“ – Motto: „Die Welt ein bisschen bunter und kreativer gestalten“ – natürlich auch um die Vermarktung kümmert.

„Maxime Fünger gelingt es mit ihren Bildern ein ums andere Mal, ihrem Motto gerecht zu werden. Ich freue mich, dass die Bilder im Rathaus bei Besuchern und Mitarbeitern gleichermaßen auf Interesse stoßen“, sagt Bürgermeister Dr Martin Mertens.

Zu sehen sind ihre Bilder nicht nur im Rathaus, sondern auch in ihrem eigenen Café, das Maxime Fünger vor einem Jahr auf dem Biohof ihrer Eltern in Butzheim eröffnet hat. Hier trifft jeweils mittwochs und donnerstags von 12 bis 18 Uhr Kaffee auf Design.

Weitere Infos: sagsmitschrift.de