Gedenkfeier zum Volkstrauertag in Rommerskirchen

Traditionell wird in der Gemeinde Rommerskirchen seit 1989 eine zentrale Gedenkfeier anlässlich des Volkstrauertages in Regie der Schützenvereine und -bruderschaften abgehalten. Die Gedenkfeier findet abwechselnd in den Ortschaften der Gillbachgemeinde statt.

Diesmal fand sie am Ehrenmal genau an der Ortsgrenze von Nettesheim und Butzheim statt, wo Bürgermeister Dr. Martin Mertens und Toni Jordans, Brudermeister der St. Sebastianus-Bruderschaft Nettesheim-Butzheim, vor knapp 100 Besuchern die Gedenkreden hielten und anschließend gemeinsam einen Kranz niederlegten. Den musikalischen Part hatten neben dem heimischen Bundestambourcorps Amicitia einmal mehr die Eckumer Hobbymusikanten übernommen.

Die Zeremonie zum Gedenken an die Opfer der Kriege und Völkermorde stand erwartungsgemäß im Zeichen aktueller Kriege in der Ukraine und insbesondere in Gaza.

„Nicht nur der Gefallenen der beiden Weltkriege“ werde am Volkstrauertag gedacht, sagte Martin Mertens „sondern auch der ermordeten Menschen jüdischen Glaubens, der Sinti und Roma sowie anderer verfolgter Minderheiten, der Gefolterten und Geschundenen, der politisch von den Nationalsozialisten Verfolgten und Ermordeten wie auch der Kriegsgefangenen“, so Mertens.

Angesichts von mehr als 100.000 getöteten und verletzten Soldaten auf beiden Seiten, mahnte Mertens mit Blick auf die Bundesrepublik „gemeinsam dafür einzustehen, dass so etwas bei uns nicht mehr geschieht. Lassen Sie uns den Frieden erhalten. Lassen Sie uns der Toten gedenken und es uns Lebenden eine Mahnung sein“, so der Bürgermeister mit Blick auf die Erfahrungen der deutschen Geschichte.

„Bittere Aktualität“ habe in diesen Tagen der mörderische Antisemitismus, wie das Hamas-Pogrom vom 7. Oktober gezeigt habe. Die Wirklichkeit sei komplizierter als die einfache Formel „Friede ist gut, Krieg ist schlecht“. Auch wenn angesichts der verfahrenen Lage keine Lösung in Sicht sei, „habe ich die Hoffnung, dass der Krieg möglichst bald und mit so wenig zivilen Opfern wie möglich enden möge“, sagte der Bürgermeister.

Toni Jordans machte deutlich, dass der Volkstrauertag „kein Auslaufmodell“ sei.

„Der Volkstrauertag ist auch ein Tag des Appells. Und er muss ein Tag der Hoffnung sein. Unsere Hoffnung auf Frieden dürfen wir nie verlieren“, betonte er.

Gemeinsam gelte es zu verhindern, „dass Unrecht und Willkür die Macht erlangen über

Freiheit, Frieden und Demokratie. Treten wir all denjenigen entschieden entgegen, die Verschwörungstheorien in die Welt setzen und noch entschiedener denjenigen, die versuchen, unseren Rechtsstaat zu unterminieren“, sagte Toni Jordans.

„Einfach und klar“ sei die Botschaft des Volkstrauertags: „Nie wieder Gewalt, nie wieder Krieg. Wir machen uns stark für den Frieden und ein friedliches Zusammenleben“, schloss Jordans seine Ansprache.