Interview mit Konzernbevollmächtigen der Deutschen Bahn AG für das Land Nordrhein Westfalen: Werner J. Lübberink
Sehr geehrter Herr Lübberink, mit der neuen Bahnunterführung soll eine sichere, barrierefreie Verbindung zwischen den Ortsteilen geschaffen werden. Wie wichtig ist dieser Schritt aus Sicht der Deutschen Bahn für einen leistungsfähigen, zukunftssicheren Bahnhof?
Die Verlängerung und der Durchstich der Bahnunterführung haben vor allem eine stadtteilverbindende Funktion. Sie schafft eine barrierefreie Verbindung zwischen den Ortsteilen. So können Anwohnende unabhängig von den Öffnungs- und Schließzeiten des Bahnübergangs zum benachbarten Ortsteil gelangen.
Rommerskirchen setzt sich mit Nachdruck für einen zusätzlichen S-Bahn-Halt der Linie S6 ein. Wie steht die Deutsche Bahn zu diesem Anliegen – und welche Kriterien fließen in die Prüfung eines neuen Halts ein?
Mit dem Ausbau des S-Bahn-Netzes zwischen Köln und Mönchengladbach zu einem 20 Minutentakt ist auch ein zusätzlicher Halt in Grevenbroich-Süd vorgesehen. Dieser neue Haltepunkt wäre auch für die Bürgerinnen und Bürger in Rommerskirchen von großem Nutzen und würde die regionale Entwicklung weiter stärken.
Die Gemeinde Rommerskirchen verfolgt die Modernisierung ihres Bahnhofs mit großer Kontinuität. Wie bewerten Sie die Rolle von Bürgermeister Dr. Martin Mertens, der seit Jahren als Motor dieses Projekts gilt?
Die Gemeinde Rommerskirchen verfolgt seit Jahren mit großem Engagement die Modernisierung und zukunftsorientierte Entwicklung des Bahnhofs und seines Umfeldes. Besonders spannend ist die Schaffung eines neuen Wohnquartiers in Bahnhofsnähe. Der Neubau der Mobilitätsstation – hier ist die Radstation mit Werkstatt hervorzuheben – trägt dazu bei, öfter aufs Rad und von dort in die Bahn einzusteigen. sowie die Schaffung eines neuen Wohnquartiers in Bahnhofsnähe sind zentrale Bausteine dieses Vorhabens. Auch die schöne und große Bäckerei mit Kaffeebetrieb trägt zur Qualität und Wohlbefinden der Kundinnen und Kunden sowie der Bahnreisenden im Bahnhofsviertel bei. Da ist ein richtig schönes Quartier entstanden. Darüber hinaus wurde der Park&Ride-Bereich erweitert. Die oben beschriebenen Maßnahmen sind Beispiele für eine gelungene Umsetzung moderner und innovativer Mobilitätskonzepte zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger für mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Auch erhöhen solche Maßnahmen die Attraktivität der Gemeinde als Wirtschaftsstandort. Für die erfolgreiche Umsetzung solcher Konzepte ist es wichtig, dass die Gemeinde an einenm Strang zieht und der Bürgermeister diese anschiebt und konsequent umsetzt. Dies ist dem Bürgermeister Dr. Martin Mertens sehr gut gelungen.
Viele Kommunen fordern bessere Anbindung – Rommerskirchen hingegen handelt und investiert. Was unterscheidet die Zusammenarbeit mit der Gemeinde Rommerskirchen aus Ihrer Sicht von anderen Projektpartnern?
Die Gemeinde Rommerskirchen überzeugt nicht nur durch eine vorausschauende Planung, sondern vor allem durch ihre konsequente Umsetzung wichtiger Maßnahmen für nachhaltige Mobilität und regionale Entwicklung. Während vielerorts erst Projekte angeschoben werden, setzt Rommerskirchen bereits konkrete Projekte um im ständigen Dialog mit allen Stakeholdern – das macht den Unterschied.
Als Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn für NRW sind Sie sozusagen der „Bahnchef“ für unser Bundesland und kommen sehr viel herum. Sie sind aber auch Rommerskirchener Bürger. Unser Bürgermeister ist großer Eisenbahnfan – macht sich das bemerkbar, gerade auch im Vergleich mit anderen Städten und Gemeinden?
Es ist grundsätzlich gut, wenn ein Bürgermeister die enormen Chancen sieht und nutzt, die sich durch einen nachhaltigen Verkehrsträger wie die Eisenbahn und entsprechende Mobilitätskonzepte ergeben.
Die Umsetzung bis 2029 ist ein ambitionierter Plan. Wie verbindlich ist dieser Zeitrahmen – und welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit die Realisierung termingerecht gelingt?
Der Zeitrahmen bis 2029 ist ambitioniert, aber realistisch – vorausgesetzt, alle Projektpartner ziehen weiterhin so engagiert an einem Strang wie bisher. Voraussetzung für die termingerechte Umsetzung ist eine enge Abstimmung zwischen Kommune, Bahn, Land und Bund sowie eine verlässliche Finanzierung. Wenn diese Rahmenbedingungen erfüllt sind, steht einer fristgerechten Realisierung nichts im Wege.
Wie erleben Sie die Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung Rommerskirchen – insbesondere mit Blick auf die Abstimmung zwischen Kommune, Bahn, Land und Bund?
Die Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung Rommerskirchen ist von Vertrauen, Offenheit und Zielorientierung geprägt. Besonders hervorzuheben ist die konstruktive Abstimmung zwischen allen Beteiligten – von der Kommune über die Bahn bis hin zu Land und Bund.
Angesichts der Gesamtinvestition von rund 18 Millionen Euro: Welche Bedeutung hat es für die Deutsche Bahn, wenn eine Kommune wie Rommerskirchen bereit ist, über drei Millionen Euro in das Projekt zu investieren?
Wenn eine Kommune wie Rommerskirchen bereit ist, sich mit einer derart hohen Summe an einem Infrastrukturprojekt zu beteiligen, ist das ein starkes Signal. Es zeigt nicht nur den politischen Willen, sondern auch das Vertrauen in die gemeinsame Umsetzung mit der Deutschen Bahn.
Rommerskirchen denkt Mobilität als Teil der kommunalen Gesamtentwicklung – inklusive Klimaschutz, Strukturwandel und Wohnraumentwicklung. Wie wichtig ist dieser kommunale Weitblick für die erfolgreiche Umsetzung von Infrastrukturprojekten?
Die Gemeinde Rommerskirchen verfolgt klare Ziele und setzt diese mit Konsequenz um. Die Integration von Mobilität, Klimaschutz, Strukturwandel und Wohnraumentwicklung zeigt, wie ganzheitlich hier gedacht und gehandelt wird – ein entscheidender Erfolgsfaktor für nachhaltige Infrastrukturprojekte.
Was wünschen Sie sich für den weiteren Verlauf des Projekts – und was möchten Sie der Gemeinde Rommerskirchen und Bürgermeister Mertens mit auf den Weg geben, um gemeinsam weiterhin so erfolgreich voranzuschreiten?
Ich wünsche mir, dass wir den eingeschlagenen Weg weiterhin konstruktiv, partnerschaftlich und erfolgreich fortsetzen.


