Windkraft in Rommerskirchen: Bürgerinitiative „Pro Natur und Heimat“ im Austausch mit dem Rathaus

Seit einigen Wochen ist die sogenannte 18. Änderung des Regionalplans offengelegt, der die Flächen für zukünftige Windenergieanlagen auf dem Gebiet der Gemeinde Rommerskirchen darstellt.

Gegenüber den bisherigen Ausweisungen sollen nach der Bezirksregierung Düsseldorf in Rommerskirchen die Flächen für Windkraftanlagen deutlich wachsen, auf über 500 ha. Das entspricht über 700 Fußballfeldern im Gemeindegebiet.

Bürgermeister Dr. Martin Mertens sieht die Planungen, die nun auf Rommerskirchen zukommen, kritisch:

„Rommerskirchen wäre, wenn die Pläne so umgesetzt werden, die Kommune mit dem höchsten Windenergieanteil im Regierungsbezirk Düsseldorf. Die Fläche hat sich nicht nur deutlich gegenüber der kommunalen Windkraftplanung vergrößert, sondern durch die geänderte Flächenkulisse passen nun auch deutlich mehr Windräder auf eine Fläche drauf, da nun die Rotorblätter die Flächengrenzen überschreiten dürfen. Der Ausbau der erneuerbaren Energien ist wichtig, muss dann aber gerecht zwischen den Kommunen verteilt werden.“

Deshalb ist es dem Bürgermeister wichtig, dass die Bürgerinnen und Bürger frühzeitig wissen, was hier auf sie zukommen kann und sich an der Diskussion beteiligen.

Der Verein „Pro Natur und Heimat“ unter der Leitung von Manfred Schauf hat sich nun zum Austausch mit dem Bürgermeister getroffen und sich mit einer kritischen Stellungnahme an die Ratsfraktionen gewandt: „Nach Sichtung der Unterlagen der 18. Änderung des Regionalplans sind wir aber überaus skeptisch, ob man hier noch von einer gerechten Lastenverteilung sprechen kann, da nur wenige Gemeinden im Regierungsbezirk Düsseldorf im neuen Regionalplan mit Änderungen ausgewiesen sind und Rommerskirchen die mit Abstand am größten belastete Gemeinde überhaupt ist. Dies kann und darf doch nicht sein.“

Manfred Schauf ergänzt: „Die modernen Windräder sind mit einer Höhe von 260 Metern über 100 Meter Höher als der Kölner Dom. Das ist schon gewaltig und kann erdrückend wirken. Aber es kommt noch schlimmer: Auf einen Hektar passen rechnerisch zwei Windräder. Das wären für Rommerskirchen 1000 Windräder. Selbst, wenn die Zahl unrealistisch ist und man sie um den Faktor zehn reduziert, dann blieben noch 100 dieser Windrad-Giganten im Gemeindegebiet. Das können wir so nicht akzeptieren. Deswegen fordern wir die örtliche Politik auf, alles zu tun, um hier mäßigend einzuwirken.“

Eine Stellungnahme der Gemeinde an die Bezirksregierung soll am 29. August 2024 im Gemeinderat beschlossen werden.

Bürgerinnen und Bürger können aber auch selbst am Beteiligungsverfahren der Bezirksregierung teilnehmen und eine Stellungnahme abgeben: beteiligung.nrw.de