Mit seinen mittlerweile 98 Jahren zählt Heinrich Balzer aus Eckum zu den ältesten Bürger in der Gemeinde. Zu den Gratulanten zählten jetzt auch Bürgermeister Dr. Martin Mertens und seine Stellvertreterin Bianka Mischtal.
„Ich freue mich immer, ihn wohlauf zu sehen, wenn ich bei Heinrich Balzer zu Besuch bin“, sagt Bürgermeister Dr. Martin Mertens. Balzer sei „ein stets fröhlich gestimmter, optimistischer Mensch“, so Mertens.
Was angesichts des Lebenswegs des „Geburtstagskinds“ keine Selbstverständlichkeit ist. Als Soldat im Zweiten Weltkrieg kehrte der gebürtige Eckumer erst im Oktober 1949 aus russischer Kriegsgefangenschaft in seinen Heimatort zurück. Dort lebte er stets am Steinbrink, wo er das elterliche Haus nach der Heirat mit seiner 2019 verstorbenen Frau Marianne 1958 grundlegend umbaute.
Verheiratet waren die beiden 61 Jahre lang, wobei es ihnen 2018 noch vergönnt war, in großem Rahmen und mit vielen Gästen ihre Diamanthochzeit zu feiern. Aus der Ehe der Balzers gingen zwei Töchter und ein Sohn hervor, hinzu kamen später deren Ehepartner, vier Enkel und mehrere Urenkel.
Heinrich und Marianne Balzer waren 1993 Königspaar der St. Sebastianus-Bruderschaft und wurden anschließend auch Königspaar im Bezirk Nettesheim des Bunds der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften – das bislang letzte, das die ihre Gründung auf das Jahr 1427 datierende Bruderschaft stellte.
Eines der Hobbys des Gartenliebhabers Heinrich Balzer waren stets Modelleisenbahnen, ansonsten ist der ehemalige Torwart des einstigen SV Rommerskirchen leidenschaftlicher Fußballfan und schwört „Stein und Bein auf die Elf vom Niederrhein“, wie es in der Vereinshymne von Borussia Mönchengladbach heißt.
Dass er sich bis ins hohe Alter mit Schwimmen und Fahrradfahren fit gehalten hat, erleichterte ihm 2011 einen Kraftakt, den manch Jüngerer scheuen würde: Im Alter von 87 Jahren pilgerte Heinrich Balzer zu Fuß nach Knechtsteden, um in der dortigen Basilika eine Kerze zu entzünden – ein Gelübde, das er damals für den Fall abgelegt hatte, dass die Borussen den Klassenerhalt schaffen. Zu Balzers Freude hat er ein ähnliches Gelübde seither nicht erneuern müssen, denn in Abstiegsgefahr geraten ist sein Lieblingsverein im vergangenen Jahrzehnt nicht mehr.