Strukturwandel: Rommerskirchen punktet mit dem „Kraftpark Nordrevier“

Die Gemeinde Rommerskirchen hat sich früh in die Planungen rund um den Strukturwandel im Rheinischen Braunkohlerevier eingebracht. So wurde unter anderem das „Rheinische Sixpack“ mit dem vom Strukturwandel betroffenen Nachbarkommunen gegründet, die Anrainerkonferenz der 20 Tagebau- und Kraftwerkskommunen und das „Bündnis Strukturwandel gestalten“ (u.a. mit IHK und DGB) ins Leben gerufen. Seither bringt sich Rommerskirchen in den verschiedensten Gremien aktiv ein und entwickelt regional bedeutsame Ideen.

Eine davon ist die Ansiedlung von Arbeitsplätzen im klimafreundlichen Hochtechnologiesektor, beispielsweise in der Batteriezellenentwicklung. Aber damit nicht genug: Durch entsprechende Forschungs- und Bildungseinrichtungen, etwa eines Berufsbildungszentrums, des Instituts einer Fachhochschule oder technischen Universität können hier Forschung, Entwicklung und Produktion erfolgreich miteinander verknüpft werden.

„Die große Zahl der dann neu entstehenden hochqualifizierten Arbeitsplätze würde berufsqualifizierende Bildungsangebote mit sich bringen“, so Bürgermeister Dr. Martin Mertens.

Für die Gründung einer entsprechenden Projektgesellschaft unter dem Namen „Kraftpark Nordrevier“, die auf einer ehemaligen Kraftwerkserweiterungsfläche neben dem Kraftwerk BoA2&3 entsprechende Vorhaben ansiedeln soll, hat die Gemeinde nun den ersten Stern als Auszeichnung für eine „substanzielle Projektidee“ der Zukunftsagentur Rheinisches Revier (ZRR) erhalten.

„Mit der Verleihung des 1. Sterns sind wir auf unserem Weg, durch innovative Konzepte Arbeitsplätze und Wirtschaftskraft in der Region zu halten, wieder ein gutes Stück vorangekommen. Mir ist wichtig, dass unsere Region auch nach dem vom Bund beschlossenen Braunkohleausstieg wirtschaftlich stark bleibt und es den Menschen weiterhin gut geht. Das Gute ist: Durch das Projekt können Synergien mit den umliegenden Unternehmen – etwa der Aluminiumverarbeitung – geschaffen und zugleich dem Streben nach klima- und umweltfreundlichen Technologien nachgekommen werden. Das stärkt unseren Standort!“ so Bürgermeister Dr. Mar-tin Mertens.

Zum Hintergrund:

Für Rommerskirchen wurde der „Kraftpark Nordrevier“, den Bürgermeister, Wirtschaftsförderung und der Fachbereich Planung und Gemeindeentwicklung entworfen haben, für die nächste Förderrunde qualifiziert.

Es handelt sich um ein innovatives Gewerbegebiet für klimafreundliche Zukunftstechnologien wie der Batteriezellenproduktion, der Entwicklung des Agrobusiness und Leichtbaustoffen für Mobilitätskonzepte der Zukunft. Arbeitsplätze, die durch den auf Bundesebene beschlossenen Braunkohleausstieg wegfallen, sollen hier geschaffen werden.

Kern ist die Entwicklung der sog. Starterfläche (ca. 20ha) auf Rommerskirchener Gebiet. Das Gebiet soll auf der ursprünglich für die Kraftwerkserweiterung vorgesehenen Fläche neben dem Braunkohlekraftwerk BoA2&3 – eingerahmt von Bahnstrecke, Kraftwerk und Landstraße – entstehen und war bereits während des Baus der neuen BoA-Blöcke als Revisionsfläche erschlossen worden.
Mit dem Projekt bündelt die Gemeinde Rommerskirchen viele ihrer Bestrebungen, den Strukturwandel erfolgreich zu bewältigen.

In den kommenden Wochen und Monaten sollen die Projekte weiterentwickelt und zur Umsetzungsreife geführt werden.

Der Hauptausschuss der Gemeinde wird in seiner nächsten Sitzung bereits über die Vergabe einer vom Land geförderten Projektstudie entscheiden.