Rommerskirchen setzt auf Nachhaltigkeit

Gemeinde will dem Club der Agenda-2030-Kommunen beitreten

Rat verabschiedet UN-Agenda 2030-Resolution

Einstimmig hat sich der Rat in seiner letzten Sitzung des Jahres am Donnerstagabend dafür ausgesprochen, dass die Gemeinde Rommerskirchen sich der „UN-Agenda 2030 – Nachhaltigkeit auf kommunaler Ebene gestalten“ anschließt.

Diese Agenda umfasst einen Zeitraum von 15 Jahren ab jetzt bis 2030. In ihr sind die Armutsbekämpfung und das Ziel einer nachhaltigen Entwicklung als die beiden „größten Herausforderungen für eine gerechte Welt“ eng miteinander verknüpft. Neu an der Agenda ist die exponierte Stellung, die beim Erreichen dieser Ziele den Kommunen beigemessen wird.

„In aller Welt stehen Kommunen beim Kampf gegen die Armut sowie bei globalen Umweltherausforderungen an vorderster Front“, heißt es hierzu wörtlich im Agenda-Text.

„Nahezu alles, was in einem Land geschieht, ereignet sich konkret in Städten und Kommunen. Allein von der Warte der ,großen’ Politik aus werden sich die Probleme nicht lösen lassen“, sagt Bürgermeister Dr. Martin Mertens, der die Unterstützung der Agenda nachdrücklich befürwortet.

Das für Kommunen wichtigste Ziel ist das so genannte „Stadtziel“, dem zufolge Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig gemacht werden sollen.

Konkret bedeutet dies u.a., dass der Aspekt der Nachhaltigkeit im derzeit zu erarbeitenden Klimaschutzkonzept der Gemeinde verankert wird.

Zudem sollen in Politik und Verwaltung kommunale Nachhaltigkeitsstrategien berücksichtigt werden. „Derzeit läuft die Prüfung für ein Nachhaltigkeitsmanagement“, macht Martin Knoke deutlich, der aktuell das Klimaschutzkonzept erarbeitet.

Wichtig sind schließlich auch eigene Aktionen, durch die über die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen informiert werden soll.

„Grundsätzlich gilt es, das Bewusstsein für die damit angesprochenen Herausforderungen auf lokaler Ebene deutlich zu schärfen“, betont Wirtschaftsförderer Felix Hemmer.

Die Volkshochschule wird künftig Info-Angebote zur 2030er Agenda und ihren Entwicklungszielen in ihr Programm auf-nehmen.

Wichtig ist nicht zuletzt das Netzwerken auf unterschiedlichen Ebenen: Neben der Kooperation in Nachhaltigkeitsnetzwerken und der Stärkung der interkommunalen Zusammenarbeit in diesen Bereichen und die Zusammenarbeit mit der Allianz für Klima und Nachhaltigkeit im Rhein-Kreis Neuss, deren Teil die Gemeinde Rommerskirchen bereits ist, sowie der Kreisverwaltung.

Unterzeichnet haben die Resolution neben dem Rhein-Kreis Neuss bislang bereits die Stadt Neuss, Dormagen und Jüchen.

Die neuen Entwicklungsziele gehen über die bisherigen Millenniumsziele hinaus. Ziel ist es nicht mehr, Veränderungen alleine im globalen Süden herbeizuführen, vielmehr geht es um eine neue Perspektive und eine neue Balance in allen Teilen der Welt – mit dem Ziel, diese gerechter zu machen.

Die von 193 Ländern beschlossene Agenda 2030 gilt daher nicht allein für Länder im Globalen Süden sondern gerade auch im Norden.

Zum Hintergrund:

Die Weltgemeinschaft der Vereinten Nationen hat sich auf ihrem Gipfel der Staats- und Regierungschefs auf einen neuen globalen Rahmen für nachhaltige Entwicklung und Armutsbekämpfung verständigt. Diese so genannte Agenda 2030 knüpft an die bis 2015 gesetzten Millenniumsziele der Vereinten Nationen an. Laut der Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Svenja Schulze, habe Deutschland enorm viel aufzuholen, um die Ziele der Entwicklungsagenda 2030 zu erreichen.