Es gilt das gesprochene Wort!
Intro
Es ist 11:20 Uhr an einem Dienstagvormittag in einem Wohnzimmer in Rommerskirchen.
Wir sitzen auf dicken braunen Polstersesseln und trinken den zweiten Kaffee an diesem Morgen.
Vor uns steht die Torte zum 90. Geburtstag auf runder Tortenspitze.
Ich bin zu Besuch bei einem betagten und heiteren Geburtstagskind und sitze zusammen mit Kindern, Enkelkindern, Urenkeln, Nachbarn und Freunden.
Wir sprechen über das Erlebte in den vergangenen Jahrzehnten und wie junge und ältere Generationen in Rommerskirchen groß geworden sind.
Wir sprechen auch offen und herzlich über das, was in Rommerskirchen gut ist und was noch besser werden kann.
Ganz klar ist für alle im Raum, ob jung oder alt: Rommerskirchen ist ein Ort an dem wir in jedem Alter wachsen und gedeihen, an dem wir Familie gründen, Häuser bauen, Freunde finden, Geschäfte machen, Ideen umsetzen und unsere Heimat feiern.
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
liebe Freunde und Freundinnen,
ich heiße Sie als Ihr Bürgermeister herzlich willkommen zu unserem Neujahrsempfang 2025 hier in Rommerskirchen.
Es ist mir eine große Freude, das neue Jahr mit Ihnen allen gemeinsam einzuläuten.
Und – ich sprach eben von Geburtstagskindern – wir haben auch eines unter uns: Ja, tatsächlich! Unsere Gemeinde. Denn die ist am 1. Januar 50 Jahre alt geworden.
Ein Grund zum Anstoßen, wie ich finde.
Lassen Sie uns das Glas erheben! Und – das darf ich schon verraten – im Juni werden wir mit einem großen Festakt den Geburtstag richtig feiern.
Meine Damen und Herren,
ich möchte nun gemeinsam mit Ihnen einen Rückblick und einen Ausblick auf die Entwicklung unserer Gemeinde werfen.
Bildung und Betreuung
Die Qualität von Bildung und Betreuung entscheidet maßgeblich über die Entwicklungschancen unserer Kinder und Jugendlichen. Es ist unsere Aufgabe, dafür zu sorgen, dass jedes Kind in Rommerskirchen die bestmöglichen Chancen erhält – unabhängig von Herkunft oder Lebensumständen.
In der Gemeinde gehen 529 Kinder in die Kitas und 641 Kinder in die Grundschulen.
Daher bin ich auch stolz darauf, dass es uns gelungen ist, in diesem Kindergartenjahr wieder jedem Kind einen Betreuungsplatz anbieten zu können. Damit das auch in Zukunft so bleibt, planen wir den Neubau einer Kindertagesstätte im Bereich Vanikum und investieren dafür rund 2,8 Millionen Euro.
Rommerskirchen wird – und das ist einstimmiger Wille der Politik – weiter wachsen. Alleine im Neubaugebiet Giller Höfe entstehen in diesem Jahr über 200 neue Wohneinheiten. Darunter ein Großteil auch gefördert, wie wir versprochen haben. Das heißt: Auch mit kleinem Geldbeutel lässt sich in Zukunft in Rommerskirchen Heimat finden.
Im letzten Jahr haben wir die Erweiterung der Kita Abenteuerland u.a. um einen Mehrzweckraum begonnen, der im Frühjahr 2025 eröffnet wird. Die Investitionssumme beträgt hier rund 720.000 €.
Im vergangenen Jahr haben wir übrigens in die technische Ausstattung der Kindertagesstätten und offenen Ganztagsschulen rund 350.000 investiert. Dabei ist ein wichtiges Projekt, dass wir die Schülerinnen und Schüler der 4. Klasse weitestgehend mit iPads ausgerüstet haben. Digitales Lernen ist keine Zukunftsvision mehr – es ist längst Teil unseres Alltags und wird auch weiterhin an Bedeutung gewinnen. Hier in Rommerskirchen ist Zukunft jetzt.
Und damit auch die Grundschulen gute Bildungsorte bleiben, werden wir in 2025 mit dem Erweiterungsbau der Gillbachschule beginnen und hierbei im ersten Schritt rund 700.000 Euro. investieren. Gleichzeitig investieren wir in die Außenanlagen der Schulen und Kitas rund 220.000 Euro.
Rommerskirchen wird für junge Familien immer attraktiver. Uns ist es wichtig, dafür auch in Zukunft ausreichende Betreuungsplätze in den Kitas und den Offenen Ganztagsgrundschulen zu schaffen und den Eltern eine moderne Bildungsinfrastruktur zu bieten.
Freizeit und Sport
Freizeit und Sport sind weit mehr als nur Zeitvertreib. Sie stehen für Gesundheit, Gemeinschaft und Lebensfreude.
Sie bieten Raum für Erholung und Bewegung, für Begegnungen und gemeinsamen Spaß – und sie sind ein entscheidender Faktor für die Attraktivität unseres Wohnorts.
Rommerskirchen hat in den vergangenen Jahren viel getan, um die Freizeit- und Sportmöglichkeiten für unsere Bürgerinnen und Bürger weiter zu verbessern.
Unser Ziel ist es, allen Menschen in unserer Gemeinde – unabhängig von Alter, Herkunft oder Interessen – die Möglichkeit zu geben, sich sportlich zu betätigen oder in der Freizeit etwas Schönes zu erleben.
Unsere Sportvereine, die nicht nur sportliche Leistungen fördern, sondern auch Werte wie Fairness und Teamgeist vermitteln, sind wichtige Partner für ein gutes Sport- und Freizeitangebot. Die Vielfalt auch in unserer Gemeinde ist beeindruckend. Übrigens: Weiterhin zahlen unsere Sportvereine keine Nutzungsgebühren für die Sporthallen. Das soll auch in Zukunft so bleiben!
Mit dem Neubau einer Turnhalle im Bereich Hoeningen, für die wir dieses Jahr Planungskosten in Höhe von 50.000 € eingeplant haben, wollen wir zukünftig das Hallenangebot noch erweitern. Für Freizeit und Schulsport gibt es dann noch mehr Möglichkeiten in der Gemeinde.
Gesellschaftliches Miteinander
Jetzt möchte ich über ein Thema sprechen, das den Kern unseres Lebens in Rommerskirchen ausmacht – unser gesellschaftliches Miteinander. Denn eine Gemeinde lebt nicht nur von ihren Gebäuden, Straßen und Institutionen, sondern vor allem von den Menschen, die sie mit Leben füllen.
Wenn ich an Rommerskirchen denke, denke ich an einen Ort voller Zusammenhalt, Engagement und gegenseitiger Unterstützung. Wir sind eine Gemeinschaft, in der Vereine, Ehrenamtliche und Nachbarschaften eine entscheidende Rolle spielen.
Unsere über 150 Vereine – ob Sportvereine, Kulturvereine, Brauchtumsvereine oder soziale Initiativen – sind das Herzstück unserer Gemeinde. Sie bieten nicht nur Freizeitaktivitäten, sondern schaffen Begegnungen, vermitteln Werte und stiften Identität. In einer Zeit, in der die Welt immer schnelllebiger und digitaler wird, sind diese Orte der Gemeinschaft wichtiger denn je.
An dieser Stelle möchte ich allen danken, die sich ehrenamtlich in Rommerskirchen engagieren. Ihr Einsatz – ob im Vereinsvorstand, bei der Organisation von Veranstaltungen oder in der Nachbarschaftshilfe – ist unbezahlbar. Sie alle leisten einen unschätzbaren Beitrag für unseren Zusammenhalt.
Die Gemeinde Rommerskirchen würdigt und unterstützt ehrenamtliches Engagement. Im Auftrag des Landes vergeben wir jährlich den Heimatpreis und später, im Verlauf dieses Empfanges, habe ich die Ehre, unseren eigenen Heimatpreis, die Ehrengabe, gemeinsam mit meinen Stellvertreterinnen an engagierte Menschen zu überreichen.
Die Gemeinde bezuschusst übrigens weiterhin die Seniorenarbeit in unseren Ortsteilen mit jeweils 400 €. Vereinsübergreifenden Netzwerken wie dem Netzwerk 55+, dem Gemeindesportbund oder auch dem VDK stellen wir eine Räumlichkeit im Rathaus für ihre wichtige Arbeit zur Verfügung.
Ich möchte an dieser Stelle auch den Initiativen danken, die sich speziellen Themen gewidmet haben: Die Initiative Gegenwind um Rolf Zillmer und Raimund Thiel und die Initiative „Pro Natur und Heimat“ um Manfred Schauf wehrt sich z. B. gegen die ungerechte Lastenverteilung von Windkraftanlagen auf dem Gemeindegebiet. Dabei ist wichtig: Wir sind keineswegs gegen Windenergie. Sie ist ein wichtiger Bestandteil der Energiewende und für eine nachhaltige Zukunft wichtig. Doch die Erzeugung von Windkraft muss fair und gerecht in der Region verteilt werden, ohne dabei Lebensqualität, Natur und die Bedürfnisse der Menschen vor Ort zu gefährden. Danke für euer Engagement.
Ein weiteres Thema, welches mir sehr am Herzen liegt, ist der Erhalt der Notfallambulanz in Grevenbroich. Die Initiative rund um Jennifer Görgens und Michael Schnabel kämpft für den Erhalt der Notfallambulanz am Elisabeth-Krankenhaus und greift damit ein Thema auf, dass uns alle in Rommerskirchen sehr bewegt. Wir fragen uns alle, ob nach einer drohenden Schließung der eine Notfallversorgung der Menschen in Rommerskirchen noch so gut gewährleistet ist. Daher unterstütze ich sehr gerne auch diese Initiative. Im Rathaus liegen entsprechende Unterschriftenlisten aus. Und: vor wenigen Tagen habe ich dazu mit meinem Amtskollegen Klaus Krützen aus Grevenbroich und Erik Lierenfeld aus Dormagen einen Brief an NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann geschrieben und gebeten, keine Zustimmung zu den Vorhaben der Krankenhaus-Geschäftsführung zu erteilen.
Meine Damen und Herren,
wir leben in unsicheren Zeiten. Deshalb ist es so wichtig, dass sich die Menschen bei uns in Rommerskirchen sicher fühlen können. Darum haben wir dieses Jahr Rekordinvestitionen in die Sicherheit vorgenommen: 2025 soll erstmals auch eine Kraftfahrdrehleiter angeschafft werden.
Eine deutliche Verbesserung für die Notfallrettung. Rund zwei Millionen Euro werden wir in die weitere Modernisierung unserer Feuerwehr investieren.
An dieser Stelle möchte ich nochmals den engagierten Freiwilligen unserer Wehr von Herzen danken, die 365 Tage im Jahr, 24 Stunden am Tag für uns da sind. Dieses gesellschaftliche Engagement kann man nicht genug wertschätzen.
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
Sie sehen, der Zusammenhalt in unserer Gesellschaft wird in einer Zeit des Wandels immer wichtiger. Wir stehen vor Herausforderungen wie dem Strukturwandel, dem demografischen Wandel oder eben auch einer gesicherten Notfallversorgung.
Doch ich bin überzeugt: Wenn wir zusammenstehen, können wir diese Herausforderungen meistern.
Und lassen Sie mich eines auch noch in aller Deutlichkeit sagen: Zusammenstehen und zusammenhalten müssen wir auch weiterhin für Vielfalt, Respekt und Toleranz in unserer Gesellschaft.
Ich bin froh, dass wir mit dem Runden Tisch für Toleranz und Demokratie, mit einer großen Demo im vergangenen Jahr sowie mit der Resolution des Gemeinderates am 18. April 2024 und den Unterstützungsunterschriften deutlich Signale gesendet haben, dass wir unseren aktiven Beitrag für gelebte Demokratie und Integration durch Förderung von Toleranz, Begegnung und Abbau von Vorurteilen leisten.
Ich zitiere an dieser Stelle gerne den ehemaligen Bundesminister Franz Müntefering: „Die Vernünftigen müssen sich unterhaken, damit die Bekloppten nicht gewinnen.“
Lassen Sie uns diesen Weg auch 2025 gemeinsam fortsetzen.
Wirtschaft, Strukturwandel, Haushalt
Rommerskirchen ist im Herzen der Region angesiedelt, die durch den Strukturwandel des Rheinischen Reviers stark geprägt ist. Die Ära der Braunkohle neigt sich ihrem Ende zu, und wir stehen vor der großen Aufgabe, diese Transformation nicht nur zu bewältigen, sondern sie als Chance zu begreifen.
Ich bin überzeugt: Rommerskirchen hat das Potenzial, eine Vorreiterrolle in dieser Entwicklung einzunehmen. Der Strukturwandel bedeutet nicht nur das Ende einer Ära, sondern auch den Beginn von etwas Neuem. Mit der Unterstützung durch Landes- und Bundesförderungen, sowie durch die gezielte Ansiedlung von Unternehmen aus innovativen Branchen können wir neue Impulse setzen.
Unsere Gemeinde bietet ideale Voraussetzungen: Mit unserer zentralen Lage, der guten Verkehrsanbindung und einer engagierten Bürgerschaft sind wir ein attraktiver Standort – nicht nur für bestehende Unternehmen, sondern auch für Neuansiedlungen und -gründungen.
Im vergangenen Jahr haben wir mit der Erschließung des Gewerbeparks VII begonnen. Alle Grundstücke dort sind vermarktet und schon bald werden die erste Kräne sich dort drehen und den Beginn der Neubaumaßnahmen signalisieren. Weitere Planungen für neue Gewerbegebiete laufen derzeit.
Am 25. Oktober letzten Jahres konnten wie den ersten Spatenstich für den neuen NORMA-Markt in Anstel feiern. Ein weiterer Baustein für eine gute Nahversorgung auch unserer nördlichen Ortsteile.
Die Gemeinde selbst investiert in einen wichtigen Neubau: Am 12. September konnten wir den ersten Spatenstich für den neuen Bauhof durchführen. Bis zum Spätsommer dieses Jahres entsteht für rund 4,2 Millionen Euro ein moderner Neubau, der auch die Arbeitsbedingungen für die Kolleginnen und Kollegen des Bauhofes deutlich verbessert.
Meine Damen und Herren,
unser Ziel ist es, dass die Wirtschaft in Rommerskirchen nicht nur Arbeitsplätze schafft, sondern auch zu einer lebenswerten Umgebung beiträgt. Dafür setzen wir auf einen engen Dialog mit Unternehmen, der Wissenschaft und Ihnen, den Bürgerinnen und Bürgern.
Und das gilt ganz besonders für ein großes Zukunftsprojekt vielleicht das größte Zukunftsprojekt dieses Jahrzehnts:
Am Standort des Kraftwerkes Neurath entsteht ein innovatives Industrie- und Gewerbegebiet. Rund 37 ha auf dem Gebiet der Gemeinde Rommerskirchen stehen dort zur Verfügung. Gemeinsam mit dem Land, dem Kreis und dem RWE als Grundstückseigentümerin gehen wir bereits in die Vermarktung. Das Interesse ist seit der Immobilienmesse EXPO-Real in München, wo wir das Projekt erstmalig einem breiten Publikum vorgestellt haben, sehr groß.
Eine Riesenchance durch den Strukturwandel, die wir mit aller Kraft, Energie und Engagement nutzen werden – für einen starken Wirtschaftsstandort hier bei uns!
Ich danke übrigens an dieser Stelle den Industrie- und Handelskammern, und, weil sie heute hier bei uns ist, ganz besonders der Präsidentin der Industrie- und Handelskammer Köln, Frau Dr. Grünewald, für den offenen und konstruktiven Dialog im Sinne der Wirtschaft und des Strukturwandels.
Meine Damen und Herren,
Die Gemeinde feiert dieses Jahr ihr 50. Jähriges Jubiläum und ich freue mich auf viele Feierlichkeiten und den direkten Austausch mit Ihnen zu diesem Anlass.
Sie, die Menschen dieser Gemeinde sind die Lebensader unseres schönen Gillbachs und motivieren das Rathaus und mich, jedes Jahr unser bestens für Sie zu geben.
Ich danke allen, die sich in Rommerskirchen für die Zukunft unserer Gemeinde engagieren, ob in der Verwaltung, in den Vereinen, in den Institutionen, bei den Kirchen oder in Initiativen, bei der Freiwilligen Feuerwehr oder in den Unternehmen und an ihren Arbeitsplätzen. Sie alle und somit wir gemeinsam schaffen eine gute Zukunft für Rommerskirchen.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und Ihren Familien ein gesundes, erfolgreiches und glückliches neues Jahr.
Laudatio Ehrengabe der Gemeinde 2025
- Anneliese Hackenbroich
Vor genau einem Jahr ist die Initiative von Anneliese Hackenbroich gestartet, unter dem Motto „Gemeinsam geht es besser!“ Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrern die Möglichkeit zu geben, sich über ihre Erfahrungen auszutauschen. Barrierefreiheit ist dabei immer ein wichtiges Thema, denn nur, wo diese möglichst flächendeckend gegeben ist, ist eine weitgehend problemlose Teilnahme nicht allein am öffentlichen Leben möglich.
Seither findet diese Gesprächsrunde im Restaurant „4 Jahreszeiten“ des Seniorenparks Carpe diem an jedem letzten Mittwoch im Monat statt. Über Maßnahmen hinaus, die auf den Rollstuhl angewiesenen Menschen den Alltag erleichtern können, geht es auch um manch andere Themen: So versteht sich Anneliese Hackenbroich auf die Planung von Reisen gleichermaßen wie auf das Prozedere bei der Erlangung der richtigen Pflegestufe mit Hilfe der Krankenkassen.
Einen wichtigen Diskussionspunkt bilden nicht zuletzt die individuellen Ausstattungen und technischen Anforderungen von Rollstühlen, wo zuweilen wertvolle Tipps ausgetauscht werden.
Eine solche Initiative für Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer hat es in Rommerskirchen bislang noch nicht gegeben und die Initialzündung hierfür ist einzig Anneliese Hackenbroich zu verdanken. Sie selbst hatte Schicksalsschläge zu verkraften, hat indes niemals aufgegeben, sondern ist deshalb auch zu einer Mutmacherin für andere Menschen geworden. Dies alles macht sie zu einer würdigen Empfängerin der Ehrengabe unserer Gemeinde.
Laudatio Ehrengabe der Gemeinde 2025
- Karin Freßer
Aufgewachsen ist Karin Freßer in der Großstadt Düsseldorf, doch als sie mit ihrem Mann Guido 2007 nach Widdeshoven kam, hat sie sich im ländlichen Raum überaus schnell eingelebt und ist längst nicht mehr aus der Dorfgemeinschaft wegzudenken. Bisheriger Höhepunkt war sicher das Jahr als Königspaar des Schützenvereins Wideshoven-Hoeningen 2022/2023.
So bedeutend dies ist, erschöpft sich ihr Engagement für den Ort damit beileibe nicht. Ob es nun um die Betreuung alter und kranker Nachbarn geht, oder um Arzt- und Krankenhausbesuche, Karin Freßer ist stets ansprechbar und packt an, wo es Not tut. Auch als das „Café Zeitlos“ oder der Frauenkreis vor dem Aus standen, war sie zur Stelle – und hat mit ihrem Humor und ihrer Herzlichkeit weitere Mitstreiterinnen und Mitstreiter gefunden.
Beim alljährlichen Aufstellen des Tannenbaums auf dem Schützenplatz fehlt sie nie. Gleiches gilt, wenn für Veranstaltungen in der Schützenhalle gerackert werden muss: Karin Freßer hat ein Händchen fürs Organisieren und versteht zudem, mit anzupacken. Leiten lässt sie sich dabei von ihrem Wahlspruch „Es darf doch nicht alles den Bach runtergehen.“
Wie sie dieses Motto lebt, macht Karin Freßer zum Vorbild einer ehrenamtlich tätigen Bürgerin, der es eben nicht egal ist, was um sie herum geschieht. Möge ihre Art auch weiterhin inspirierend für andere sein- von Karin Freßer können wir alle sicher viel lernen. Die Ehrengabe der Gemeinde Rommerskirchen ist bei ihr jedenfalls an der richtigen Adresse – Menschen wie Karin Freßer, aber auch die beiden anderen Träger der Ehrengabe sorgen dafür, dass keineswegs alles den Bach runtergeht.
Laudatio Ehrengabe der Gemeinde 2025
- Manfred Nicklas
Ist in Ramrath und Villau handwerkliche Tatkraft gefragt, ist Manfred Nicklas nicht weit. Ob es nun um die Renovierung des Ehrenmals des Villauer Kapellchens oder eines Wegekreuzes geht – sein ausgeprägtes Organisationstalent macht es Manfred Nicklas leicht, an die richtigen Türen zu klopfen und das nötige Material zu beschaffen. Mit seinem Traktor wird dann der bei den Arbeiten entstehende Schutt abtransportiert und stattdessen neuer Boden geholt.
Als „Hans Dampf in allen Gassen“ beschrieben, ist Manfred Nicklas nicht zuletzt dann in seinem Element, wenn es gilt, das Villauer Kapellchen oder das Ehrenmal in Ramrath mit einem neuen Anstrich zu versehen: Dass der sich dann sehen lassen kann, versteht sich von selbst, ist Manfred Nicklas doch gelernter Maler. Voller Ideen für eine weitere Verschönung des Doppeldorfs Ramrath-Villau, ist er der lebende Beweis für den Zusammenhalt der Bevölkerung vor Ort.
Besonderen Anklang findet nicht zuletzt sein Engagement als Nikolaus: Mit der Kutsche fährt er dann in der Vorweihnachtszeit durchs Dorf und verteilt von ihm aus eigener Tasche bezahlte Weckmänner an ältere Menschen. Für die Wünsche der in Ramrath-Villau lebenden Kinder hat er gleichfalls ein offenes Ohr: So hört sich der Nikolaus die Wünsche der Jungen und Mädchen an und beschenkt auch sie.
Manfred Nicklas hat sich um unsere Gemeinde verdient gemacht und daher überreiche ich ihm gern die Ehrengabe Rommerskirchens.