Novemberpogrom 1938 in Rommerskirchen

VHS Vortrag von Josef Wißkirchen

Die jüdischen Rommerskirchener lebten mitten im Ort: am Markt, an der Kirchstraße und an der Giller Straße. Von ihren Häusern sind nur zwei erhalten: das von Moritz Capell (Giller Str. 4) und das von Otto Roesberg (Giller Str. 14).
Nach den Ausschreitungen in der Reichspogromnacht vom 9. /10. November 1938 haben fast alle jüdischen Rommerskirchener ihre Heimat fluchtartig verlassen. Die gegen sie ausgesprochenen Berufsverbote und die täglichen Anfeindungen machten ihnen das Leben im Ort unmöglich. Sie flohen in die Anonymität der Großstadt und von dort, soweit es ihnen möglich war, nach Übersee. Diejenigen, denen das nicht gelang, wurden deportiert und ermordet.
Leo Capell, ein Jungeselle, harrte am längsten in seinem Haus am Markt in Rommerskirchen aus. In der Nacht vom 9./10.11.1939, am Jahrestag der Reichspogromnacht, wurde er erneut Opfer von Ausschreitungen. Aber er wollte sich nicht vertreiben lassen. Er harrte aus in feindlicher Umgebung, bis er 1941 verstarb.
Im Vortrag sollen nicht nur die Ereignisse in der Pogromnacht, sondern auch deren Vorgeschichte und deren Auswirkungen erörtert werden. Im Mittelpunkt stehen dabei die Familien Capell und Roesberg. Bisher unbekannte Fotos helfen, den Verfolgten ein Gesicht zu geben.
Zur Sprache kommt auch der Mut von Rommerskirchener Bürgern, die Juden versteckt und dadurch gerettet haben. Erinnert wird insbesondere an Benno Berlin, der mit Frau und Kindern von der Familie Trippen in Sinsteden ein halbes Jahr lang versteckt wurde und deshalb überlebte.

Der Vortrag findet statt am Montag, 10.11.2014 um 19:30 Uhr im Ratssaal der Gemeinde Rommerskirchen, Bahnstr. 51, 41569 Rommerskirchen.

Eine Gebühr wird nicht erhoben. Es wird um vorherige Anmeldung gebeten. Dies kann am einfachsten per Internet erfolgen unter www.rommerskirchen.de im Bereich Bildung/VHS.