Längst eine Institution im Rathaus

25 Jahre lang war Dr. Elmar Gasten Pressesprecher der Gemeinde Rommerskirchen, der erste in deren Geschichte überhaupt und als solcher längst eine Institution.

Nach mehr als 29 Jahren, knapp 4000 Pressemitteilungen und vielen hundert Redeentwürfen verlässt er nun das Rathaus und geht in den Ruhestand.

„Nach fast 30 Jahren termingesteuerter Tagesabläufe freue ich mich zunächst mal auf die neu gewonnene Freizeit“, sagt der 64-Jährige, der am Donnerstag vergangener Woche seinen letzten Arbeitstag hatte.

Der gebürtige Aachener wurde zum 1. Juni 1991 noch vom damaligen Gemeindedirektor Alfred Brinkmann eingestellt, den er angesichts von dessen plötzlichem Tod als Chef der Verwaltung in der täglichen Arbeit allerdings nicht mehr kennen lernen sollte.

Seine Laufbahn bei der Gemeinde begann Elmar Gasten als Kultur- und Sportamtsleiter, hinzu kam im Lauf der Jahre eine Fülle zusätzlicher Aufgaben wie etwa die Verantwortung für die Untere Denkmalbehörde, das Amt des Pressesprechers und ab dem Jahr 2000 nicht zuletzt die Wirtschaftsförderung des Rathauses, bei der er gleichfalls Pionierarbeit leistete.

„Bei 90 Prozent der Unternehmen, die sich in den Gewerbegebieten angesiedelt haben, lief die Ansiedlung über mich“, erinnert sich Gasten. Engen Kontakt zu den örtlichen Vereinen hielt er während 20 Jahren als Leiter der im Jahr 2000 eingesetzten Bezirkskonferenz Süd.

Als Dezernent längst Teil der Rathausspitze, war Elmar Gasten zudem seit vielen Jahren für die Schulen und Kindertagesstätten zuständig, die Volkshochschule leitete er während seiner gesamten Dienstzeit.

Die Auseinandersetzungen über die damalige Metallhütte Schumacher, die sich von 1997 bis zur Entstehung des Centers am Park nach der Jahrtausendwende hinzogen, zählt er zu den prägendsten Erlebnissen seiner Zeit im Rathaus.

Hinzu komme natürlich auch „die Entwicklung Rommerskirchens seit 2000, die sicher atemberaubend verlaufen ist“, sagt er mit Blick auf die forcierte Ansiedlungs- und Baupolitik des von 1999 bis 2014 amtierenden Bürgermeisters Albert Glöckner.

Gasten, der in Köln Germanistik und Geschichte studiert hat, promovierte dort mit einer Dissertation zur nationalsozialistischen Herrschaft in seiner Heimatstadt Aachen – ein damals noch nahezu unbearbeitetes Kapitel.

Das Interesse an der Geschichte hat er seither nicht verloren, wovon unter anderem die Ortschroniken von Dr. Josef Schmitz zeugen, die in seiner Regie von der Gemeinde veröffentlicht wurden. Lesen gehört zu seinen Hobbys, wobei „es auch mal ein guter Krimi sein darf.“

Er und seine Frau verbringen ihre Urlaube seit vielen Jahren vorzugsweise in Südfrankreich. Der Vater zweier erwachsener Söhne ist mittlerweile zweifacher Großvater und freut sich allein schon aus diesem Grund über die neu gewonnene Freizeit. Die hat er ansonsten derzeit noch nicht durchgeplant: “ Mir schweben diverse Projekte vor, die ich im Moment aber noch sortieren möchte“, erzählt der frisch gebackene Ruheständler.

Bürgermeister Dr. Martin Mertens, nach Peter Emunds, Josef Wolter und Albert Glöckner der vierte, für den Gasten tätig war, attestiert ihm, sein Amt „mit viel Wissen und Verstand ausgefüllt und mir in den vergangenen sechs Jahren freundschaftlich mit gutem Rat zur Seite gestanden“ zu haben. „Mit seinem in vielen Jahren erworbenen Wissen stand er Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern immer gern zur Verfügung. Die gesamte Gemeindeverwaltung wird mit ihm einen guten und loyalen Mitarbeiter in den Ruhestand verabschieden“, sagt Mertens.