„Konzept für rettungsdienstliche Versorgung der Gemeinde Rommerskirchen ist dringend erforderlich!“

SPD sieht Notwendigkeit für einen Rettungswagen für Rommerskirchen

Der Rhein Kreis Neuss beabsichtigt im Winter die Verlegung des für Rommerskirchen zuständigen Rettungswagens vom an der Gemeindegrenze liegenden Kraftwerk Neurath in die neue Feuerwache nach Frimmersdorf.

Die SPD in Rommerskirchen betrachtet dies mit Sorge: „Aufgrund der längeren Anfahrtswege zum Gemeindegebiet Rommerskirchen, welche bei der um ca. 3 Kilometer längeren Anfahrtstrecke eine rund 3 Minuten längere Eintreffzeiten bedeutet, besteht das Risiko einer schlechteren rettungsdienstlichen Grundversorgung für die Gemeinde!“ so der Feuerwehr- und Rettungsdienst-Experte der SPD, Bernd Klaedtke.

Bereits im Dezember 2012 hatten engagierte und sachkundige Ratsmitglieder aus Rommerskirchen auf diese Problematik hingewiesen und in einen Gesprächstermin mit dem Landrat und seinem Ordnungsdezernenten im Grevenbroicher Kreishaus Lösungsansätze diskutiert.

Am 15. Januar 2013 befasste sich auch der Kreistagsausschuss für Rettungswesen, Feuer- und Katastrophenschutz mit der Thematik. Nach vertiefter Diskussion wurde von diesem Ausschuss beschlossen, die Kreisverwaltung zu beauftragen, ein Konzept für die rettungsdienstliche Versorgung der Gemeinde Rommerskirchen nach der Verlegung des Rettungswagens zu erstellen. Dabei war die Notwendigkeit von kurzen Hilfsfristen betont worden. Eigentlich sollte darüber vor den Sommerferien informiert werden.

„Leider haben wir immer noch keine Informationen erhalten. Auch im letzten Kreistag äußerte der Landrat, dass es noch keine neuen Entwicklungen gäbe. Das Thema ist uns aber sehr ernst: Bei einem Unfall, einem Herzinfarkt oder Schlaganfall zählt nicht nur jede Minute, sondern jede Sekunde. Jeder Arzt und jeder medizinisch Kundige wird das bestätigen. Deshalb ist es wichtig, dass die Rommerskirchener in möglichst kurzen Fristen vom Rettungswagen erreicht werden“ so der SPD-Fraktionsvorsitzende Martin Mertens.

Da der Zeitpunkt der Verlegung des Rettungswagens zeitlich immer näher rückt, den sachkundigen Ratsmitgliedern aus Rommerskirchen jedoch bisher noch keine vorliegt, appellieren die Sozialdemokraten noch einmal an den Landrat, hier eine Lösung zu schaffen.

Nach Ansicht von Bernd Klaedtke, beruflich selbst für die Einsatzplanung einer großen Berufsfeuerwehr zuständig, gibt es einen weiteren Anlass zur Sorge: „Wurden noch im letzten Jahr durch den Rhein-Kreis Neuss gut bewertbare Einsatz- und Eintreffzeiten für die einzelnen Rettungsdiensteinsätze auf dem Gemeindegebiet zur Verfügung gestellt, so ist dies inzwischen nicht mehr der Fall.“

Nach dem letzten Erörterungsgespräch im April 2013 wurden nur noch eingeschränkte Datensätze zur Verfügung gestellt. Diese vom Kreis aufgearbeitete Einsatzstatistik zeige lediglich Durchschnittswerte zu den Eintreffzeiten der Rettungsmittel. Überhaupt keine Berücksichtigung fänden in dieser Statistik Rettungsmittel welche von außerhalb des Kreisgebietes in Rommerskirchen eingesetzt wurden. Somit sei eine fachgerechte Interpretation von Eintreffzeiten der einzelnen Rettungsmittel nicht mehr möglich.

„Genau diese Daten braucht man aber, um ein sinnvolles Rettungskonzept für Rommerskirchen zu erstellen. Statistisch berechnete Durchschnittwerte können nicht die exakten Probleme darstellen. Die Bewertung von Steuerungsinstrumenten in den einzelnen Phasen eines rettungsdienstlichen Einsatzes ist mit statistischen Durchschnittswerten nicht möglich“ so Klaedtke.

Genau wie der Rommerskirchener Arzt Josef Kaesmacher, der jüngst in der Presse auf die Notwendigkeit eines Rettungswagens für Rommerskirchen hingewiesen hatte, setzt sich die SPD für eine bessere rettungsdienstliche Versorgung in der Gemeinde ein:

„Eigentlich hilft nur die Stationierung eines Rettungswagens in Rommerskirchen, um die Versorgung dauerhaft sicherzustellen. Es gibt bereits Lösungsvorschläge für die Stationierung eines Fahrzeugs in der Gemeinde. Wir hoffen, dass der Landrat diese in seine Konzeption einfließen lässt und baldmöglichst darüber informiert“ so Mertens und Klaedtke.