Himmelfahrt-Wochenende in Mouilleronle-Captif

Nach 13-stündiger Nachtfahrt – mehrere Pausen eingerechnet – traf der Bus mit 45 Rommerskirchener Familien pünktlich um 9 Uhr vor dem Rathaus in Mouilleron ein.

Der Himmelfahrtstag – auch in Frankreich ein Feiertag – war den Gästen und Gastgebern gewidmet, private Fahrten an die nahe Atlantikküste sind unternommen worden. Für den Abend hatten sich – wie auch im vergangenen Jahr hier in Rommerskirchen – Gruppen zusammengefunden, um gemeinsam alte Freunde wieder zu sehen oder neue Bekanntschaften zu schließen.

„Die ganztägige Erkundung der Meereslandschaft rund um die Insel Noirmoutier stand am Tag nach der Ankunft auf dem Programm“, berichtet Ursula Loux-Schorsch, Gründungsvorsitzende des Partnerschaftskomitees Rommerskirchen und nach wie vor in dessen Vorstand aktiv. Mit einem kleinen Touristenzug wurde die Insel umrundet, der Besuch eines Salzgartens rundete den Besuch ab. Ein gemeinsames Abendessen zum Kennenlernen französischer Spezialitäten im Gemeindesaal von Mouilleron beschloss den Abend.

Nach einer gemeinsamen Sitzung der beiden Partnerschaftskomitees im Park von Beaupuy startete das Festprogramm zum 20jährigen Bestehen in der Longère de Beaupuy, der neu errichteten und festlich geschmückten Festhalle der Kommune. Dort nahmen die beiden Bürgermeister Jacky Godard und Dr. Martin Mertens, eine erneute Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde vor, so wie es ihre Amtsvorgänger Philippe Darniche und Albert Glöckner bereits 2002 beim ersten offiziellen Besuch in Mouilleron-le-Captif getan hatten.

„Ich freue mich sehr, dass die Partnerschaft mit Mouilleron-le- Captif die Zäsur durch die Corona-Krise unbeschadet überstanden hat“, sagt Martin Mertens. „Seit den Erfahrungen meines Großvaters, der mir als Kind von seiner Zeit als Soldat im Zweiten Weltkrieg in Frankreich erzählte, haben wir bis heute einen großen Weg zurückgelegt. Die Deutsch-Französische Freundschaft bleibt ein Eckpfeiler des Friedens in Europa. Dies gilt nicht allein auf der Ebene Paris/Berlin.“ Sehr bewegt hätten ihn früher Schilderungen seines Großvaters, der im Zweiten Weltkrieg in Frankreich gekämpft habe, so Mertens. „Umso mehr freue ich mich, dass wir nun in freundschaftlichen Begegnungen zueinander gefunden haben“, sagte der Bürgermeister. Mertens weiter: „Ich kann nur bekräftigen, was ich schon bei der 20-Jahrfeier im vergangenen November gesagt habe: Die Partnerschaft mit unseren französischen Freunden war eine der wichtigsten Entscheidungen der Gemeinde in diesem Jahrtausend, und ich bin sicher, dass sie von Dauer sein wird.“

Bei Jazz-Musik waren ausnahmslos alle Bewohner nach der Zeremonie zum gemeinsamen Umtrunk vor der Festhalle eingeladen.

Hüpfburg und Karussell waren von Kindern umlagert, wobei die beiden Söhne des Rommerskirchener Rathauschefs eifrig mitmischten. „Gegen Mittag war der Park bei strahlendem Sonnenschein Kulisse für ein gigantisches Picknick“, schwärmt Ursula Loux-Schorsch.

Abschluss und Ende des Jubiläumswochenendes bildete ein festliches Abendessen in der Festhalle. Die Aufführung von Volkstänzen aus der Vendée war eines der Highlights des Abends. Danach lud ein DJ Gäste und Gastgeber zum Tanz ein, bis es um Mitternacht hieß, Abschied zu nehmen.

Auch diesmal ging es per Nachtfahrt zurück an den Gillbach, wo die begeisterte Truppe gegen 13 Uhr bepackt mit Geschenken und vielerlei Eindrücken ankam.