Gedenkfeier zum Volkstrauertag in Rommerskirchen

Traditionell wird in der Gemeinde Rommerskirchen seit 1989 eine zentrale Gedenkfeier anlässlich des Volkstrauertages in Regie der Schützenvereine und -bruderschaften abgehalten. Die Gedenkfeier findet abwechselnd in den Ortschaften der Gillbachgemeinde statt.

In diesem Jahr fand sie auf dem alten Friedhof an der Kirchstraße in Rommerskirchen statt, wo Bürgermeister Dr. Martin Mertens und Dirk Fetten, Präsident des Bürgervereins, vor knapp 100 Besuchern die Gedenkreden hielten und anschließend gemeinsam einen Kranz am Ehrenmal niederlegten. Den musikalischen Part hatten fast wie immer die Eckumer Hobbymusikanten übernommen.

Die Zeremonie zum Gedenken an die Opfer der Kriege und Völkermorde stand diesmal erwartungsgemäß im Zeichen des Kriegs in der Ukraine. Auch wenn der Krieg inzwischen bereits ein Dreivierteljahr andauere, „sollten wir uns nicht daran gewöhnen, diesen oder andere Kriege für etwas ,Normales‘ zu halten“, sagte Martin Mertens.

„Viele Menschen aus der Ukraine haben inzwischen bei uns Zuflucht gefunden. Und wenn Sie gerade in die Augen der Kinder schauen, die hier bei uns untergebracht sind, wenn Sie den Müttern und Großmüttern zuhören, dann wird einem bewusst, wie fürchterlich dieser Krieg ist“, betonte Mertens.

Angesichts von mehr als 100.000 getöteten und verletzten Soldaten auf beiden Seiten, mahnte Mertens mit Blick auf die Bundesrepublik „gemeinsam dafür einzustehen, dass so etwas bei uns nicht mehr geschieht. Lassen Sie uns den Frieden erhalten. Lassen Sie uns der Toten gedenken und es uns Lebenden eine Mahnung sein“, so der Bürgermeister mit Blick auf die Erfahrungen der deutschen Geschichte.

Vor dem Hintergrund gestiegener Energiepreise und der Angst vieler Menschen, ihren Lebensunterhalt nicht mehr bestreiten zu können, warnte Dirk Fetten vor „rechten Gruppierungen, die noch immer versuchen, unsere Demokratie zu destabilisieren.“

Fetten weiter: „Wir haben es selbst in der Hand, unsere Demokratie zu verteidigen. Ziel muss es sein, dass sich alle Menschen mit Respekt und Toleranz begegnen, egal, welcher Hautfarbe, welcher religiösen Zugehörigkeit und egal welcher geschlechtlichen Orientierung.“