Unter dem Motto „Es summt und brummt in Rommerskirchen“ hatte die Gemeinde im Frühjahr und Sommer wieder einen Wettbewerb ausgeschrieben, der für das Problem des so genannten Bienensterbens sensibilisieren soll.
Im Mittelpunkt standen diesmal die Gärten im Gemeindegebiet. Zu den Kriterien des Wettbewerbs gehörten die möglichst naturnahe Gartengestaltung, die Nutzung heimischer Pflanzen, der Verzicht auf chemische Dünger und möglichst weitere Maßnahmen, die der Biodiversität förderlich sind. Die Jury, zu der u.a. Katharina Janetta und Ulrike Sprenger von der Fraktionsgemeinschaft der Grünen und der UWG, zählten, erachtete die Gärten von insgesamt acht Familien als preis-würdig.
Auf Platz eins lagen Heinrich und Kerstin Willkomm aus Nettesheim, in deren Garten sich Katharina Janetta nach eigenem Bekunden „sofort verliebt“ hat. Den zweiten Platz belegten Norbert Hufschmidt und Kirsten Schaaf-Hufschmidt, 2021 den Wettbewerb gewonnen hatten als es um den schönsten Vorgarten ging. Rang drei teilten sich die Gärten der Familien Vethake aus Frixheim und Völker aus Rommerskirchen. Prämiert wurden zudem die Gärten der Familien Schneider aus Rommerskirchen, Rothemund aus Butzheim sowie Koenen aus Evinghoven und Breuer aus Eckum.
Bürgermeister Dr. Martin Mertens gratulierte allen Gewinnern und zeigt sich überzeugt: „Dieser Gartenwettbewerb hat sich etabliert und wird natürlich auch im nächsten Jahr stattfinden. Ich freue mich sehr, dass er auch diesmal rege Resonanz gefunden hat.“
Auf große Resonanz über den Wettbewerb hinaus stieß bei der Gewinnerehrung nicht zuletzt ein Vortrag des Düsseldorfer Landschaftsarchitekten Uli Moll, mit dem dieser Mut zur biodiversen Gartengestaltung machen wollte. Unter dem Motto „Vielfalt als zentrales Element der artenreichen Gartengestaltung“ gab er zahlreiche Tipps, wie sich dies bewerkstelligen lässt.
Standortgerechte und möglichst heimische Pflanzen sollten sich in eine gestaffelte Pflanzung mit Bäumen, Sträuchen und Stauden einfügen. Sonnen- und Schattenbereiche empfahl Moll für den naturnahen Garten ebenso wie Steinhaufen und Trockenmauern, wobei Totholz „ein Paradies für Pilze und Insekten“ sei.
Auch bei Schottergärten ist Hopfen und Malz nicht verloren, ließen diese sich schließlich auch wieder „entschottern“ und könnten per Staudenmischpflanzung zu Kiesgärten umgestaltet werden, wie der mit viel Beifall bedachte Referent im Detail erläuterte.
Weitere Infos:
- www.nabu.de – Projekt „gAR-TENreich“
- www.wildbienen.info/einfuehrung/index.php
- www.staudenmischungen.de
Sinnvoll bleibt dies allemal, hat sich doch die Zahl der Fluginsekten seit 1990 um 75 Prozent reduziert, was zum gängigen Schlagwort vom „Bienensterben“ geführt hat. Naturnahe Gärten anzulegen ist zumindest eine Möglichkeit, diesem Trend etwas entgegen zu setzen.