Selbstversuch im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche zeigt Chancen und Herausforderungen des Mobilitätswandels auf
Im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche (EMW), die jedes Jahr vom 16. bis 22. September stattfindet, hat die Gemeinde Rommerskirchen eine Familie gesucht, die den Selbstversuch wagt: eine Woche lang ohne Auto. Gefunden wurden Annika, Niko und ihr Sohn Milo, die in Rommerskirchen leben und im Alltag sowohl Auto als auch Fahrrad nutzen. Ziel war es, herauszufinden, wie sich Wege, Termine und Familienalltag mit alternativen Verkehrsmitteln – Bus, Bahn, Fahrrad und Lastenrad – meistern lassen.
Eine Woche mit Höhen und Tiefen
Der Alltag ohne Auto begann stürmisch: Zugausfälle, Gegenwind und eingeschränkte Busverbindungen stellten die Familie gleich am ersten Tag auf die Probe. Dennoch zeigten sich schnell positive Seiten: Milo war begeistert vom Lastenrad, und auch die Eltern genossen die Bewegung an der frischen Luft.
Im Laufe der Woche erlebte die Familie alle Facetten der nachhaltigen Mobilität – von reibungslosen Bahnfahrten über verpasste Anschlüsse bis hin zu kleinen Alltagsabenteuern. Ein krankes Kind, Verspätungen und wechselhaftes Herbstwetter machten den Test realitätsnah und ehrlich.
Besonders positiv fiel auf, wie viel Lebensqualität Fahrradfahren bieten kann – körperlich, mental und durch die Nähe zur Umwelt. Gleichzeitig zeigte der Versuch deutlich, wo noch Handlungsbedarf besteht: unzuverlässige Zugverbindungen, seltene Busfahrten und eine teils unzureichende Infrastruktur erschweren es Familien, dauerhaft auf das Auto zu verzichten.
Erkenntnisse und Ausblick
Nach sieben Tagen zieht die Familie ein gemischtes, aber optimistisches Fazit: „Ganz ohne Auto geht es derzeit für uns noch nicht – vor allem, weil Kita- und Arbeitszeiten schwer mit Bus und Bahn vereinbar sind“, sagt Annika. „Aber wir haben gemerkt, wie gut sich viele Wege mit dem Rad oder Lastenrad erledigen lassen – und wie viel Spaß es macht.“
Die Gemeinde Rommerskirchen sieht in diesem Selbstversuch eine wertvolle Erfahrung: „Solche praktischen Einblicke sind wichtig, um zu verstehen, wo wir als Kommune noch besser werden können“, betont Bürgermeister Dr. Martin Mertens. „Nachhaltige Mobilität braucht gute Rahmenbedingungen – sichere Radwege, verlässliche ÖPNV-Verbindungen und alltagstaugliche Angebote. Daran arbeiten wir kontinuierlich weiter.“
Fazit: Kleine Schritte für eine große Veränderung
Der Selbstversuch hat gezeigt: Nachhaltige Mobilität beginnt im Kleinen. Schon wer bewusst öfter das Fahrrad nutzt oder kurze Strecken zu Fuß geht, leistet einen Beitrag zum Klimaschutz und zu einer lebenswerteren Gemeinde.
Rommerskirchen wird diesen Weg konsequent weitergehen – mit dem Ziel, klimafreundliche Mobilität für alle Bürgerinnen und Bürger attraktiv, sicher und einfach nutzbar zu machen.


