Archäologen sichten bis Mitte April Plangebiet Giller Höfe

Wer in Rommerskirchen einen Spaten in die Erde sticht, hat beste Chancen, in archäologischer Hinsicht fündig zu werden. Die Faustregel des 2021 verstorbenen Bodendenkmalbeauftragten Manfred Hundt ist eigentlich schon fast eine Art „Naturgesetz“ und hat sich auch für das Plangebiet Giller Höfe bewahrheitet.

Dabei bedurfte es hier nicht einmal eines Spatens: Bereits während einer vor gut einem Jahr abgeschlossenen Prospektion des Geländes wurden nicht weniger als 99 Oberflächenfunde gemacht. Allein 16 davon waren römischer Herkunft (Keramik und Feuerstein) und wurden in der Mitte sowie dem Westen des Plangebiets entdeckt.

In dieser Wochen nun werden archäologische Untersuchungen beginnen, die konkrete Aufschlüsse darüber gegen sollen, wie „archäologisch wertvoll“ das Terrain tatsächlich ist. Dauern sollen sie voraussichtlich bis Mitte April.

„Das Gebiet des heutigen Rommerskirchen ist nun einmal angesichts der besonders guten Böden am Gillbach seit Jahrtausenden zum Teil sehr dicht besiedelt. Archäologische Funde überraschen uns grundsätzlich nicht, allenfalls zuweilen ihr Ausmaß“, sagt Bürgermeister Dr. Martin Mertens.

Sondierungsarbeiten, die etwa zwei Prozent der Gesamtfläche umfassten, erbrachten schon 2021/2022 neben neuzeitlichen Befunden vier aus der römischen Kaiserzeit stammende Pfostengruben und zwei Befunde aus der Vorgeschichte. Daneben befand sich ein mittelalterlicher bis neuzeitlicher Graben. Insbesondere der Norden und Nordwesten des Areals weisen hingegen auf gute Befunderhaltung hin. Im Süden hinge-gen hat es in der Vergangenheit bereits derart viele Erdbewegungen gegeben, so dass „in diesem Bereich mit einem Totalverlust der archäologischen Substanz zu rechnen ist“, wie es im Grabungskonzept heißt.