Nachdem sie auf Betreiben des damaligen Ramrather Ortsvorstehers Willi Leuchten 1989 eingeführt worden war, findet die Zentrale Gedenkfeier der Gemeinde Rommerskirchen im jährlichen Wechsel in Regie der Schützenvereine und -bruderschaften statt. Zum mittlerweile vierten Mal oblag die Ausrichtung gestern dem Schützenverein Ramrath-Villau, dessen Präsident Peter Roßbach gemeinsam mit Bürgermeister Dr. Martin Mertens am Ehrenmal an der Hellenbergstraße einen Kranz zum Gedenken an die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft niederlegte.
Martin Mertens verwies darauf, „wie zerbrechlich der Friede ist.“ Vielfach genüge „nur ein Funke, um ein neues Feuer zu entfachen“, sagte der Bürgermeister. Neben den Kriegstoten gedachte er insbesondere der über sechs Millionen Juden, die von den Nazis ermordet wurden und erinnerte an die frühere Nettesheimerin Ilse Kaufmann und deren Familie, für die am 9. November vor dem einstigen Haus der Kaufmanns ein Stolperstein verlegt wurde.
Peter Roßbach bezog angesichts der sich aktuell wieder verschärfenden Pandemie auch die fast 100.000 Corona-Toten in sein Gedenken mit ein: „Wir denken an alle, die im Moment ihres Todes keine vertraute Stimme hören, kein vertrautes Gesicht sehen konnten. Die sterben mussten ohne ein letztes zärtliches Wort, einen letzten liebevollen Blick, einen letzten Händedruck.“ Roßbach zeigte sich gleichwohl überzeugt: „Wir werden von dieser Pandemie gezeichnet sein, aber auch an ihr wachsen.“
Die Teilnehmer an der Gedenkstunde- neben Vertretern der Schützenvereine u.a. auch etliche Ratsmitglieder – hatten sich vor der Zeremonie am Schützenplatz und waren in einem stillen Gedenkmarsch zum Ehrenmal gezogen. Den musikalischen Part übernahmen wie immer die Eckumer Hobbymusikanten, denen diesmal das Tambourcorps „Blüh auf“ zur Seite stand.