Der Planungsverbund „Rheinisches Sixpack“ wurde im Jahr 2014 von der Gemeinde Rommerskirchen und der Stadt Bedburg initiiert. In den beiden Jahren bis 2016 folgten die Kommunen Bergheim, Grevenbroich, Jüchen und Elsdorf. Gemeinsam bilden sie einen regierungsbezirksübergreifenden Planungsverbund in Nordrhein-Westfalen. Er umfasst über 200.000 Einwohner auf einer Fläche von insgesamt 480 km2.
Die Initiatoren des Planungsverbundes hatten bereits 2014 das bevorstehende Ende der Braunkohleverstromung als besondere Herausforderung für die gesamte Region verstanden.
Allerdings standen 2014 noch ganz andere Zeitläufe für den Ausstieg aus der Braunkohle als 2019 zur Debatte. Der möglicherweise jetzt doch raschere Ausstieg aus der Braunkohle hat das „Rheinische Sixpack“ nur darin bestärkt, sich noch intensiver mit den Zukunftsszenarien auseinanderzusetzen.
„Mit der politischen Entscheidung zum Kohleausstieg ergeben sich mittel- bis langfristig nicht nur erhebliche Folgen für die deutsche Energiewirtschaft und -versorgung, sondern es ist darüber hinaus mit tiefgreifenden regionalstrukturellen Einschnitten in den Regionen zu rechnen“, sind sich die Bürgermeister der sechs Kommunen des Planungsverbundes einig.
Mit Hochdruck hat der Planungsverbund daher ein „Integriertes Handlungskonzept“ für die Kommunen des „Rheinischen Sixpacks“ erarbeitet. Dieses gilt als Basis für die weitere konzeptionelle und planerische Zusammenarbeit des Sixpacks. Es stellt die Schwerpunktthemen dar, auf die sich die regionale Kooperation in den folgenden Jahren fokussieren soll, um den Herausforderungen, die sich aus dem Ende der Braunkohle ergeben werden, effektiv begegnen zu können und nicht zuletzt vor allem auch gemeinsam die sich daraus ergebenden Chancen wahrzunehmen.
Die beteiligten Kommunen wollen die erfolgreich gestartete interkommunale Kooperation – über Regierungsbezirksgrenzen hinweg – verstetigen und Vertiefen. In einem gemeinsamen Schreiben legen die Bürgermeister nun der Kommission „Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung“ (kurz: Kohlekommission), das Handlungskonzept vor.
„Wir benötigen personelle und finanzielle Ressourcen, um Konzepte weiter zu entwickeln und Projektideen zur Umsetzungsreife zu bringen. So können z.B. Experimentierräume für wissensorientierte Dienstleistungen und technologiebasierte Produkte mit Schnittstellen zu Universitäten und Fachhochschulen geschaffen, innovative Wege bei der Bereitstellung von Siedlungsflächen für neue Wohnformen beschritten werden, die z.B. auf interagierenden Konzepten von Urbanität und dörflicher Gemeinschaft fußen können. Dazu gehören auch neue Verkehrsinfrastrukturen und Mobilitätskonzepte für die Anbindung an die umliegenden Oberzentren.“ ,heißt es in dem Anschreiben.
Und die Bürgermeister sind sich einig: „Der präventive Strukturwandel muss jetzt angegangen werden, dazu wollen wir auch mit der Wirtschaft vor Ort im Dialog bleiben.“