Der Rhein-Kreis Neuss sowie seine acht angehörigen Kommunen Dormagen, Grevenbroich, Jüchen, Kaarst, Korschenbroich, Meerbusch, Neuss und Rommerskirchen beantragen beim Land Nordrhein-Westfalen, eigene Maßnahmen bei der Bewältigung der Corona-Krise treffen zu dürfen. Angelehnt an das Tübinger Modellprojekt „Öffnen mit Sicherheit“ wollen die Kommunen auf Basis einer umfassenden Test-Strategie weitere Öffnungsperspektiven ermöglichen.
Geplant ist, die bereits vorhandene Test-Infrastruktur mit der zeit 171 Teststellen im Kreis noch einmal deutlich auszuweiten. Ziel ist es, das Projekt bereits nach Ostern, am 6. April, zu starten. Zunächst sollen der komplette Einzelhandel sowie körpernahen Dienstleistungen per Terminvergabe geöffnet werden. Auch im Sport- und Kulturbereich soll es Lockerungen geben. Zwingende Voraussetzung ist ein negatives Testergebnis, das nicht älter als 48 Stunden sein darf. Bereits geimpfte Bürgerinnen und Bürger benötigen bei Vorlage ihres Impfausweises kein negatives Testergebnis. Um die Kontaktverfolgung zu gewährleisten, beabsichtigen die Kommunen, ergänzend zur Corona-Warn-App verbindlich die App „Luca“ einzusetzen. Durch die vorhandene Schnittstelle der Luca App mit der Plattform Sormas, die bereits beim Gesundheitsamt des Kreises sowie in den Ordnungsämtern der Städte genutzt wird, soll eine passgenaue Datenübermittlung zwischen den Kommunen sichergestellt werden.
Nach einer zehntägigen Erprobungsphase sollen bei positivem Zwischenfazit weitere Öffnungsschritte wie die Öffnung der Gastronomie erfolgen. Alle Maßnahmen werden in einer eigenen Allgemeinverfügung des Rhein-Kreises Neuss geregelt. Die allgemeinen Regelungen der Coronaschutzverordnung würden außer Kraft gesetzt.
„Die aktuellen Entscheidungen in Land und Bund sorgen bei der Bevölkerung für Unverständnis, deshalb wollen wir Bürgermeisterinnen und Bürgermeister gemeinsam mit dem Landrat das Thema Corona verstärkt vor Ort in die Hand nehmen. Ein entsprechendes ‚Bewerbungsschreiben‘ ist bereits gestern an den zuständigen Landesminister – Karl-Josef Laumann, gegangen. Ich bin überzeugt davon, dass man mit einer klugen Corona-Politik vor Ort – angepasst auf das örtliche Infektionsgeschehen – zu einer Besserung der Infektionslage bei gleichzeitigen Öffnungsschritten kommen kann.“