In der bewegten Geschichte des Gebäudes der ehemaligen Schule an der Kastanienallee wird jetzt ein neues Kapitel aufgeschlagen.
Erst 1962 hatten die Eckumer dort eine Volksschule erhalten, die ausschließlich den evangelischen Schülerinnen und Schülern vorbehalten war. Vorangegangen war ein jahrzehntelanger Kampf der Eckumer um eine eigene Schule.
Bereits 1868 hatte Eckum angesichts steigender Schülerzahlen eine eigene Volksschule gefordert, wie der kürzlich verstorbene Lokalhistoriker Dr. Josef Schmitz schreibt. Die immer wieder erhobenen Forderungen blieben aber bis 1962 unerhört.
Auch der neuen evangelischen Volksschule in Eckum war keine lange Geschichte vergönnt.
1968 kam es in Nordrhein-Westfalen zu einer Neuorganisation des Schulwesens – die alten „Volksschulen“, in denen die Klassen eins bis neun unterrichtetet worden waren, wurden aufgelöst und durch Grund- und Hauptschulen ersetzt.
In Rommerskirchen entstand die neue Hauptschule am Nettesheimer Weg (heute Gillbachschule), die Volksschule an der Kastanienschule wurde geschlossen.
Dem immer größeren Platzbedarf der Verwaltung kam das gelegen. Die Schule an der Kastanienallee wurde für lange Zeit zur „Verwaltungsnebenstelle“, wo u.a. die Kämmerei, die Kasse und das Sozialamt untergebracht wurden.
2004, mit dem Neubau des Dienstleistungszentrums an der Bahnstraße, endete dann dieses Kapitel in der Geschichte. Anschließend erwarb ein Kölner Investor das Gelände, um dort Wohnhäuser zu errichten. Das Vorhaben wurde jedoch nie realisiert.
Zur Unterbringung von Migranten auf dem Höhepunkt der Fluchtwelle 2016 mietete die Gemeinde das Gebäude zur Unterbringung von geflüchteten Menschen an.
Jetzt erfolgt der nächste und letzte Abschnitt: Das alte Schulgebäude wird Ende des Jahres abgerissen, um Platz für drei neue Einfamilienhäuser zu schaffen.
Im Vorfeld der Bauarbeiten wurden jetzt Bäume gefällt und die umgebende Hecke entfernt, um das Baufeld vorzubereiten.
Bürgermeister Dr. Martin Mertens: „Die bisher unansehnliche Ecke an der Kastanienallee weicht jetzt einer modernen Bebauung, die Platz für Familien schafft und die Allee städtebaulich aufwertet.“