„Es hat immer Spaß gemacht, trotz einiger Hindernisse“, lautet sein Fazit: Dennoch ist sich der langjährige Kämmerer und Sozialdezernent Bernd Sauer (63) sicher: „Langeweile werde ich keine haben.“ Zum 1. Oktober ist Sauer in den wohlverdienten Ruhestand getreten und hat es damit den beiden früheren Dezernenten Dr. Elmar Gasten und Hermann Schnitzler gleichgetan, die bereits vor einem Jahr, bzw. Anfang 2021 das Rathaus verließen.
Bernd Sauer war seit Anfang 2005 für die Gemeindeverwaltung tätig und neben dem Sozialamt zunächst für das Haupt- und Personalamt zuständig. Durchgängig leitete er als Geschäftsführer die zu Beginn des Jahrtausends gegründete Entwicklungsgesellschaft der Gemeinde Rommerskirchen.
Im November 2014 wurde er Kämmerer und hatte neben der Aufstellung des jährlichen Haushaltsplans vor allem eine spezielle Mission: Sauers Aufgabe war es, die seit 2009 fehlenden Jahresabschlüsse vorzulegen, nachdem die Gefahr bestand, dass aktuelle Haushalte nicht mehr genehmigt würden. Die mit ungemein viel Aufwand verbundene „Aufholjagd“ verlief zügig, ehe die Gemeinde wieder richtig „im Takt“ war und Ende 2017 die Abschlüsse bis inklusive 2015 vorgelegt werden konnten. Aktuell wird in der Kämmerei der Abschluss für das Jahr 2020 erstellt.
Ungeachtet dieser überaus arbeitsintensiven Aufgabe, die wohl größte Herausforderung während seiner Zeit im Rathaus bestand für Bernd Sauer 2015 darin, „eine riesige Menge von Flüchtlingen unterzubringen“. Hierzu musste binnen kürzester Zeit die Turnhalle in Deelen umgebaut werden. „Die zeitliche Enge, die Logistik und die Versorgung der Leute“ waren Probleme, die es damals umgehend zu lösen galt – was denn auch erfolgreich bewerkstelligt wurde.
„Bernd Sauer hat für die Gemeinde Rommerskirchen überaus wichtige und zeitweise geradezu auf den Nägeln brennende Aufgaben erfüllt. Für seinen Ruhestand wünsche ich ihm alles Gute“, sagt Bürgermeister Dr. Martin Mertens, für den „der Generationswechsel an der Rathausspitze nun abgeschlossen ist.“
So gern Sauer auch im Rathaus tätig war: „Ich kann mich gut trennen und bin froh, dass ich die Entscheidung getroffen habe“, sagt er angesichts des neuen Lebensabschnitts. „Familie, Hund und Garten“, nennt er als seine Hobbys, wobei die Aufzählung freilich nicht erschöpfend ist. In Ruhe ein Buch zu lesen, ist eine Erfahrung, die er im Ruhestand nun öfter machen kann, und „selbst Angeln ist nicht langweilig“, sagt Sauer, der dies freilich nur hin und wieder tut.
Nachdem er bereits einen Schnupperkurs beim Golf & Country-Club Velderhof absolviert hat, spielt Bernd Sauer mit dem Gedanken, es mit dem Golfen womöglich etwas ernsthafter zu versuchen. Wobei er sich allerdings Zeit lassen will: „Im Herbst macht es sowieso keinen Sinn mehr, richtig anzufangen.“
Auch wenn er deren Vorstand schon seit einigen Jahren nicht mehr angehört, wird Bernd Sauer natürlich in jedem Fall der St. Sebastianus- Bruderschaft Anstel und seinem Zug 08/15 verbunden bleiben. 2006/2007 sowie 2012/2013 waren er und seine Frau Dagmar das Königspaar der traditionsreichen Bruderschaft.