Im Rahmen der nationalen Aufgabe der Energiewende plant die Amprion GmbH das Projekt „Ultranet“ und damit verbunden den Bau eines Stromkonverters im Umfeld des Netzverknüpfungspunktes „Osterath“. Hierfür waren vor geraumer Zeit mögliche Standorte identifiziert worden, zu denen neben der Kaarster „Dreiecksfläche“, die den größten Abstand zur Wohnbebauung aufweist, auch der Standort Dormagen-Gohr/Rommerskirchen-Widdeshoven gehört.
Der Standort „Dreiecksfläche Kaarst“ ist nach dem derzeitig gültigen Regionalplan jedoch zum überwiegenden Teil als Bereich zur Sicherung und zum Abbau oberflächennaher Bodenschätze ausgewiesen. Nach derzeitiger Rechtslage könnte dort folglich der Konverter nicht errichtet werden. Es müsste daher auf einen anderen Standort ausgewichen werden, der näher an die Bebauung heranrückt und somit eine größere Belastung für betroffene Anwohnerinnen und Anwohner darstellt.
Die nun anstehende Klausurtagung des Regionalrats der Bezirksregierung Düsseldorf nutzten Bürgermeister Dr. Mertens und die Bürgerinitiativen gegen einen Konverter in Rommerskirchen und Gohr dazu, den Regionalratsvorsitzenden Hans-Jürgen Petrauschke auf die Darstellung von Bereichen für die Sicherung und den Abbau oberflächennaher Bodenschätze (BSAB) im Zuge der Fortschreibung des Regionalplans für den Regierungsbezirk Düsseldorf aufmerksam zu machen.
Denn: Im aktuellen Entwurf des Regionalplans für den Regierungsbezirk Düsseldorf wird der Bedarf an BSAB nicht betrachtet, da hier kein Handlungsbedarf gesehen wird. Stattdessen wird die BSAB-Darstellung aus dem derzeit gültigen Gebietsentwicklungsplan übernommen. Diese Festsetzungen der Abbaubereiche wurde allerdings seit dem Jahr 2008, in Teilen sogar seit der Neuaufstellung 1999, nicht mehr geändert.
„Die zukünftige Entwicklung dieser Flächen auf Festsetzungen zu stützen, die bereits zum aktuellen Zeitpunkt fast 20 Jahre alt sind, lässt kein weitsichtiges Handeln des Regionalrates erkennen, zumal unbestritten Nutzungskonflikte bestehen, die ein Handeln erfordern“, erklärte Bürgermeister Dr. Mertens und forderte dringend die Darstellung von BSAB im Regionalplanentwurf zu überarbeiten.
„Es ist keineswegs hinnehmbar, diese Überarbeitung zu unterlassen und Bürgerinnen und Bürger einer vermeidbaren Belastung auszusetzen“, betonte Dr. Mertens weiter und machte deutlich, dass die Gemeinde Rommerskirchen schon heute einen großen Beitrag zur Energieversorgung leistet.
„Unsere Gemeinde ist durch die nahen, zum Teil auf Gemeindegebiet befindlichen Braunkohlekraftwerke, zahlreiche Hochspannungsleitungen, sowie Windkraftanlagen stark belastet. Die Menschen in Rommerskirchen haben damit Ihr Soll absolut erfüllt. Weitere Lasten durch einen potentiellen Stromkonverter in Dormagen-Gohr/Rommerskirchen-Widdeshoven sind nicht mehr zu vertreten – ich werde nach wie vor alles Erdenkliche tun, um einen Konverter in Rommerskirchen zu verhindern“, so Bürgermeister Dr. Mertens abschließend.