Das Interesse an der Lokalhistorie ist vielerorts ungebrochen. Seit der Jahrtausendwende sorgen entsprechende Veranstaltungen nicht nur für volle Säle – auch „Outdoor“-Termine erfreuen sich großer Resonanz.
Dies zeigte jetzt die Segnung der Glocke aus der Kapelle des einstigen Krankenhauses Maria-Hilf. Etwa 150 Menschen lockte die kurze Zeremonie an, bei der Pfarrer Dr. Maik Schirpenbach die Segnung vornahm. Bürgermeister Dr. Martin Mertens begrüßte neben Kathi Schmitz und Walter Giesen von der Interessengemeinschaft „Heimat+Historie NE-BU 962“ auch die beiden früheren Bürgermeister Peter Emunds und Albert Glöckner.
Wie es der Kalender wollte, hatte Mertens zuvor schon bei der Demonstration gegen die Schließung des St.Elisabeth-Krankenhauses in Grevenbroich gesprochen, für die ebenso finanzielle Gründe geltend gemacht werden wie für die des einstigen Nettesheimer Krankenhauses, das von 1889 bis 1968 auf dem Areal von Johann-Päffgen-, Marien- und Klosterstraße in Betrieb war und 1972/1973 abgerissen wurde.
Die jahrzehntelang verschollene Glocke befindet sich jetzt auf dem Maria-Hilf-Platz unweit des einstigen Krankenhaus-Standorts. Vor gut einem Jahr wurde sie nach intensiven Recherchen von „Heimat + Historie“ wieder aufgefunden. Unter fachkundiger Anleitung von Pfarrer Schirpenbach wurde die neu installierte Glocke angeschlagen, worauf dann die Nettesheimer Blechbläser und das Bundestambourcorps Amicitia den musikalischen Part übernahmen.
Unter deren Führung ging es dann zurück zum Vereinslokal „Gillbach-Schänke“ von Kadir Göktas, wo die Teilnehmer der Glockensegnung gut eine Stunde zuvor auch gestartet waren.