Projektgutachten beauftragt
Die Bewältigung der Herausforderungen des Strukturwandels kann nur gemeinsam gelingen. Diese Erkenntnis steckt hinter dem Engagement von Grevenbroich und Rommerskirchen in Zusammenschlüssen wie dem Rheinischen Sixpack und der Anrainerkonferenz, sie führt aber auch zu Projekten, die von den beiden Kommunen bilateral vorangetrieben werden.
Vordringlich ist die rasche Bereitstellung von Flächen, auf denen neue und innovative Industrien und Gewerbe angesiedelt werden können, die als Ausgleich für den schrittweisen Ausstieg aus der Braunkohleverstromung dienen.
Zu diesen Flächen gehören unter anderem etwa 360 Hektar im direkten Umfeld des Kraftwerks Neurath, teils auf dem Gebiet der Stadt Grevenbroich, teils auf dem Gebiet der Gemeinde Rommerskirchen. Die einzelnen Teilflächen sind unterschiedlich groß und zu unterschiedlichen Zeitpunkten verfügbar. Mittels einer Projektstudie sollen nun wesentliche Fragen für eine Entwicklung der Flächen geklärt werden. Dazu gehören neben den Eigentumsverhältnissen vor allem technische Fragen (Abwasser, Verkehr etc.) und die damit verbundene Auswirkung auf die Wirtschaftlichkeit, aber auch die Auswirkungen auf die Umwelt.
Die Projektstudie wird durch das Land NRW mit 90% der Kosten gefördert. Die verbleibenden 10% (30.000 Euro) teilen sich die beiden Kommunen.
„Beim Industriepark Elsbachtal machen wir gute Erfahrungen in der Flächenentwicklung mit einer Nachbarkommune, der Stadt Jüchen, und RWE als weiterem Projektpartner. Ich bin zuversichtlich, auch am Kraftwerk Neurath eine positive Entwicklung für unsere Kommunen gestalten zu können. Die Flächennachfrage übersteigt den Bedarf. Die eigentlichen Kraftwerksflächen und die LEP-VI-Fläche benötigen einen erheblichen Planungs- und Entwicklungsvorlauf. Deshalb ist es umso wichtiger, Bereiche wie diese aktiv anzugehen“, so Grevenbroichs Bürgermeister Klaus Krützen.
„Durch Gründung des ‚Rheinische Sixpacks’ kooperieren wir schon seit einigen Jahren auf planerischer Ebene mit unseren Nachbarn. Vor dem Hintergrund der in den kommenden Jahren folgenden Kraftwerksschließungen geht es nun darum, zu untersuchen, wie wir neue, zukunftsgewandte Unternehmen im Kraftwerksumfeld ansiedeln können. Ziel muss dabei die Schaffung von hochwertigen Arbeitsplätzen sein – und das möglichst umweltfreundlich. Im Fokus steht dabei auch die Entwicklung einer 20 Hektar großen, ehemaligen Kraftwerkserweiterungsfläche, die sich kurzfristig für die Ansiedlung anbietet“, so der Rommerskirchener Bürgermeister Dr. Martin Mertens.
Mit Ergebnissen der Projektstudie ist im Laufe des Jahres 2021 zu rechnen.