Gebührenbelastung bleibt für die Bürger 2021 angesichts von Mehrkosten beim Abfall annähernd gleich
Fürs Abwasser und die Entsorgung des Abfalls müssen die Haushalte in der Gemeinde im kommenden Jahr in etwa dasselbe zahlen wie in diesem. „Änderungen werden kaum spürbar sei, wobei es auch Haushalte geben wird, die weniger bezahlen müssen als bisher“, sagt der zuständige Amtsleiter Rudolf Reimert. Entscheidend sei dabei indes stets der Einzelfall, daher lasse sich nicht pauschal sagen, für welche Haushalte die Gebühren unter dem Strich sinken werden, so Reimert.
Fast schon sensationell: Erstmals überhaupt sinken die Abwassergebühren, deren Anstieg bis vor wenigen Jahren nicht selten zu heftigen Reaktionen im Rat geführt hatte. Nachdem der Erftverband und die Gemeinde die Gebühren in den vergangenen Jahren konstant halten konnten, werden die Bürger(innen) 2021 erstmals weniger für die Abwasserentsorgung zu berappen haben: Die Grundgebühr pro Anschluss liegt bei 36 Euro fürs Schmutz- und bei 18 Cent pro Quadratmeter befestigter Fläche fürs Niederschlagswasser. Die Leistungsgebühren werden von 3,99 auf 3,79 Euro pro Kubikmeter Schmutzwasser von 1,12 auf einen Euro pro Quadratmeter Fläche beim Regenwasser sinken.
Der Grund: „Die Gebühren konnten schon in den vergangenen Jahren konstant gehalten werden, wobei wir leichte Überschüsse erwirtschaftet haben. Gesetzlich sind wir verpflichtet, diese zurückzugeben“, sagt Reimert, der seit mehr als 20 Jahren im Rathaus für die Entsorgungsgebühren verantwortlich zeichnet und dabei noch nie ein Sinken der Abwassergebühren vermelden konnte. Die von der Gemeinde gebildete Rücklage wird nach den Worten des Tiefbauamtsleiters noch ein bis zwei Jahre zur „Gebührendämpfung“ eingesetzt werden können.
Die Gebühren für die Abfallentsorgung steigen dagegen – de facto erstmals seit 2005. Eine wesentliche Ursache hierfür ist, dass die Vergütung fürs einst überaus lukrative Altpapier „massiv eingebrochen ist“, wie Rudolf Reimert erläutert. Lag die ursprüngliche Kostenkalkulation des Rhein-Kreises Neuss noch bei 70 Euro pro Tonne, sank der Marktpreis de facto rapide auf 4,50 Euro pro Tonne.
Während die Leistungsgebühren für die Entleerung gleich bleiben, wird die Grundgebühr für die 60 Liter fassende Abfalltonne 2021 von 81 auf 98 Euro steigen. Beim 90-Liter-Gefäß nimmt sie von 115 auf 139 Euro zu. Die 120-Liter-Tonne gibt es im kommenden Jahr für eine Grundgebühr von 181 Euro (bisher 150 Euro), während für das 240-Liter Gefäß 338 statt bislang 280 Euro zu zahlen sind. Die Grundgebühr für den 1100-Liter-Container soll von 1270 auf 1570 Euro steigen.
Der Ältestenrat hat in seiner letzten Sitzung über die Gebühren beraten. Im Anschluss konnten die Fraktionsspitzen – coronabedingt per Dringlichkeitsentscheidung – dem Vorschlag der Verwaltung einstimmig folgen.
Das Fazit von Bürgermeister Dr. Martin Mertens: „Dass die Abfallgebühren leicht steigen, ist ärgerlich – zugleich freue ich aber umso mehr, dass die Abwassergebühren zum ersten Mal in der Geschichte gesenkt werden können!“