Über Anforderungen und Möglichkeiten zur Barrierefreiheit diskutierte die Vorsitzende des Landesbehindertenrates NRW Gertrud Servos am Freitag im Gastraum der Feuerwehr Evinghoven angeregt mit den mehr als 30 interessierten Bürgerinnen und Bürgern in gemütlicher Runde bei Kaffee und Kuchen.
„Nicht nur Seniorinnen und Senioren benötigen barrierefreie Zugänge zu Gebäuden, Bussen und Bahnen. Aufzüge und abgesenkte Borsteine helfen auch Eltern mit Kinderwagen und Menschen mit Gehbehinderungen.“ erklärt der Evinghovener SPD-Ratsherr Manfred Heyer.
„Als Vorsitzende des Landesbehindertenrates und Mitglied der Landschaftsversammlung Rheinland konnte Gertrud Servos Tipps zur Umsetzung von Barrierefreiheit in unserer Gemeinde vorstellen. Da sie selbst auf den Rollstuhl angewiesen ist, kennt sie nicht nur die Theorie, sondern auch die Praxis hinlänglich“ erläutert SPD-Bürgermeisterkandidat Mertens. „Unser Rommerskirchen soll schließlich für alle Personen erlebbar sein, egal welches Handicap ein Mensch kurzfristig oder dauerhaft hat.“Sehr anschaulich stellte Gertrud Servos die großen und kleinen Probleme eines Menschen im Rollstuhl für die Anwesenden dar. Angefangen bei unüberwindbaren hohen Bordsteinkanten bis hin zu abenteuerlichen Erlebnissen in der Bahn oder im Restaurant. Von Beschimpfungen bis zu überengagierten Menschen, die den Rollstuhl einfach über die Straße schieben, obwohl die darin sitzende Person gar nicht auf die andere Straßenseite wollte. „Häufig ist die Unsicherheit bei den Umstehenden groß, ob man jetzt helfen soll oder lieber nicht. Da hilft eine ganz einfache höfliche Frage, wie z.B. „Darf ich Ihnen helfen“ um das herauszufinden, betont die Referentin.
Darüber hinaus waren Erleichterungen für blinde und hörgeschädigte Menschen im täglichen Leben wichtige Elemente des Gesprächs. Schon die Farbgestaltung einer Homepage kann Menschen mit Beeinträchtigung der Sehkraft weiterhelfen, ebenso wie die Anpassung von Formularen auf Behördenseiten, damit der Computer diese automatisch vorlesen kann. „Es hat sich in den letzten Jahren schon viel getan, aber es gibt noch vielfältige Möglichkeiten zur Verbesserung“ ist sich die FDP-Vorsitzende Marion Teegelbekkers sicher. „Wir werden das Thema mit der SPD und Martin Mertens weiterverfolgen.“