Regionalrat ignoriert neuen Koalitionsvertrag
Der Regionalrat hat in seiner gestrigen Sitzung am 6. Juli 2017 auch über die geplanten Windvorrangzonen in der Gemeinde Rommerskirchen beraten.
Die Bezirksregierung sieht für den neuen Regionalplan großflächige Bereiche für potenzielle Winderzeugung in der Gillbach-Gemeinde vor.
Hiergegen hatten sich Bürger, Rat und Bürgermeister gewehrt:
„Die Gemeinde Rommerskirchen trägt seit jeher Verantwortung für die nationale Energieerzeugung. Ob Braunkohlekraftwerke, Hochspannungsleitungen, Erdgaspipeline oder eben auch Rheinwassertransportleitung und Photovoltaik. Es kann jedoch nicht sein, dass Rommerskirchen auch noch zum Schwerpunktbereich für die Windenergie in der Region ausgebaut wird. So, wie Regionalrat und Bezirksregierung das planen, müssten wir hier unter extremer Verspargelung der Landschaft leiden. Dagegen wehren wir uns“, fasst Bürgermeister Dr. Martin Mertens die bisherigen Gespräche mit Ratsmitgliedern und Bürgerschaft zusammen.
Deswegen ist Bürgermeister Dr. Martin Mertens seit seinem Amtsantritt sehr engagiert dabei, das Thema Windkraft auf allen Ebenen kritisch zu begleiten und die Bedenken der Bürger ernstzunehmen.
„Die gestrige Entscheidung des Regionalrats sehen wir mit gemischten Gefühlen: Während viele kleinere, ursprünglich von der Bezirksregierung geplante Windvorrangzonen in der Gemeinde aus dem Regionalplanentwurf wegfallen, sieht der Regionalrat nach wie vor die zentrale Fläche zwischen Sinsteden, Oekoven, Evinghoven, Nettesheim und Eckum im Muhrental als guten Standort für die Windenergie. Damit verkennt er jedoch nicht nur den Bürgerwillen, sondern auch den Planungsstand der Gemeinde, die bereits in ihrem letzten offengelegten Entwurf für die Flächennutzungsplanänderung ‚Windkraft Rommerskirchen` die Fläche im Muhrental nicht mehr vorsieht. Schon bei der Erörterung des Regionalplanentwurfs im Mai hat die Gemeinde die Herausnahme des Muhrentals gefordert. Unserer Stellungnahme wurde jedoch nicht gefolgt“, so Mertens.
Bemerkenswert sei, dass der Regionalrat unter CDU-Vorsitz damit auch den Koalitionsvertrag der neuen schwarz-gelben Landesregierung, der den deutlich höherer Mindestabstand von 1500 Metern zwischen Windrädern und Wohnbebauung vorsieht, missachte. Auch hier hatte Mertens gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern an den Regionalrat appelliert. Bislang ohne Reaktion. „Ich hoffe, dass die neue Laschet-Regierung sich an ihre Versprechen von vor drei Wochen gehalten fühlt und schnellstmöglich rechtliche Rahmenbedingungen schafft, damit dieser Abstand eingehalten wird. Das würde eine Verspargelung unserer Landschaft verhindern.